Sonntag, 22. Dezember 2013

RICHTIG BEWERBEN???

Jajaja...diese Fallstricke bei Bewerbungen.
Da ist man schon komissarischer Abteilungsleiter und will halt Abteilungsleiter werden; der Ernennung steht ansich nix mehr im Wege. Und da will man sich natrlich auch als besonders engagiert, kreativ und innovativ darstellen.
Kann man machen, kann aber halt auch bse in die Hose gehen.
Siehe Herr Roland V., vom unbekannten Htchenaufsteller zum Hoffnungstrger mutiert und mit Aussicht auf den Cheftrainerposten.
Fnf Spiele, vier Siege, alle Siege zu Null - gut, das 0:3 gegen Kln blenden wir mal aus, das buchen wir mal unter Entscheidungsfindungsphase.
Aue knnen wir nicht...allerfeinster Konterfuball, Zweinullsieg...1860 knnen wir auch nicht...allerfeinster Konterfuball...Zweinullsieg. Fein...Anforderungsprofil erfllt: schner Fuball (bei St. Pauli ist ja seit Stani schner Fuball angesagt), erfolgreicher Fuball und ne Glatze hat er auch!!!
Pat...und dazu hat man noch den Eindruck, der Mann hat eine Idee von Fuball...ein 4-4-2 hatten wir schon mal unter Schubert probiert, das war eine gepflegte Vollkatastrophe, aber der Roland macht das. Weil er scheinbar instinktiv die richtigen Spieler an die richtige Stelle stellt: macht Buchtmann vom 10er zum 6er, Kringe vom 6er zum 10er und aus Kalla (ohnehin Fuballgott!!!) von der Abwehrgrtsche zum verkappten Linksauen. Da hat man, anders als bei seinem Vorgnger den Eindruck, da geht was...nicht nur retten, sondern entwickeln. Nach all dem Rumgehudere unter seinem Vorgnger...ein System und vor allem mal eine Art von Stammformation...die Mannschaft oben angekommen - die Mehrheit des Publikums ist zufrieden und scheinbar auch die Fhrungsriege auch, der Befrderung von Herrn Roland V. vom Deppchef zum Chefdepp steht FAST nix mehr im Wege. 
Reine Formsache sozusagen..htte man auch schon vor dem Spiel machen knnen, hat man wahrscheinlich auch (aber Herr Azzouzi liebt scheinbar mediale Inszenierungen).
...dann kam Kaaasruuu; AU WEIA, Herr Roland V. - htte das noch auf der Kippe gestanden, ich wei ja nicht, ob das Spiel so eine so gute Bewerbung abgegeben htte. Gut, wenn eine Mannschaft scheie spielt, kannst du nix dafr, wenn du alles richtig gemacht hast.
Wenn die Mannschaft, die in Aue oder in Mnchen auf dem Platz gestanden hat, am Freitag verkackt htte, htte man sagen knnen - okay, fr ganz oben reicht es noch nicht, aber ist ja noch Zeit.
Keiner wei, was dich geritten hat, denn die Mannschaft, die in Aue und in Mnchen gewonnen hatte, stand nicht auf'm Platz, sondern wurde auf drei Positionen verndert...und das ohne Nthe...h, ohne Not.
Keiner angeschlagen, keiner verletzt, soweit man lesen konnte.
Rzatkowski auf der 10 in der Raute...kann man machen, am letzten Spieltag, wenn's um nix mehr geht...wo doch ansich jeder wei, da der am liebsten so weit aussen wie mglich spielt...fr den auf halb Halstenberg...wobei dessen Strke auf der Auenbahn ja eher in der Defensive liegt, oder nicht.
Die neue Stammkraft auf der 10, der Kringe, sa 90 Minuten auf der Bank und der Mann mit der 10, der Maier, der ja auch ein 10er ist, fand sich neben Fin als falscher 9er im Sturm wieder.
Das ist kreativ und innovativ, aber wie sagt das Phrasenschwein so schn: "Am Ende zhlen nur die Punkte"...
Haben wir keinen geholt gegen den KSC, sondern uns zwei klassische Konter eingefangen und ne Niederlage kassiert.
Der Wechsel Nthe fr Nehrig zu Halbzeit war noch systemimmanent...Maier auf die 10, Ratsche auf Halb, Halstenberg in die Viererkette...gebracht hat es allerdings nix Zhlbares. Es ist an Tagen wie diesen so: 20 Minuten pro Halbzeit sind wir jeweils besser, aber wenn nix Zhlbares herausspringt, dann erlahmt der Elan.
Dann kmmt der Verhoek fr Maier...ab da wird es unsortiert...zwei Mittelstrmer und der Bartels wei nicht mehr, wo er hin soll...denn kommt noch Brechstange Gregoritsch...wir haben drei Mittelstrmer auf'm Platz, die sich auf einem bierdeckelgroen Aktionsraum gegenseitig auf die Fe treten. 
Fr den ist Ratsche gewichen, neben Maier der letzte, der nicht nur in den Strafraum eindringen kann, sondern auch mal von auen 'nen klugen Pa oder 'ne halbwegs glckliche Flanke schlagen kann.
So wards dann in den letzten Minuten bester Morena Fuball...Abwurf...Fu auf Ball, hochundweit und vorne richt's der liebe Gott.
Hat er nicht...gerichtet, der liebe Gott - aber Santa Rachid hat dem Roland V. aber zu Weihnachten den Cheftrainervertrag geschenkt, bis Juli 2015 sogar.
Dazu sei dir gratuliert...denn ansich mag ich dich...aber, nur so als kleiner Tip:
an der nchsten Bewerbung noch mal 'n bschn arbeiten.

Samstag, 30. November 2013

SELIG

"ist es wichtig?
  so richtig wichtig ist es nicht..."

Keine Wahlen, keine Themen, keine Anträge...doch, einer...der aber vor Beginn der JHV des FC St. Pauli schon zurückgezogen wurde, weil das Präsidium den natürlich schon vor der Versammlung genehmigt hatte - Kuchen für die Nordtribüne birgt nun auch kein rechtes Konfliktpotential.
Kassenprüfer wählen, Wahlausschuß wählen, Berichte, viele Berichte über Vergangenes.
Totengedenken, 22 Seiten Ehrungen...das ist alles nicht spannend, oder?

Nein, ist es nicht, weswegen sich so um kurz nach Acht auch nur 555 Menschen im CCH verloren, davon waren 549 stimmberechtigte Mitglieder des FC St. Pauli...wir reden hier von einem Verein, der mittlerweile über 19.000 Mitglieder hat. Und, muß ich zu meiner Schande gestehen, ich bin denn auch vor dem Ehrungsmarathoin abgehauen.
Wo waren die ansonsten üblichen aus der Rugby-Abteilung, die sonst immer ihre Stimme erheben...wo war der nette Betrunkene von vor zwei Jahren, der zwar nie so recht wußte, worum es ging, aber zu fast jedem Thema seinen Beitrag beitrug...ging einem aufn Koffer, ist aber, so will es die Satzung, sein Recht und trug deutlich zum Leben bei. 

Leben...wir, ja...der Verein, tun wir, angekommen im Schweinebratenrotkohlklößezeitalter - Gewinne, Gewinnegewinnegewinne; ja, sind wir angekommen, zwar so non established since weiß ich nicht mehr genau, aber Platz 6 in der deutschen Stadionauslastungsbilanz und - da hüpft selbst Van Gaal - Platz 13 in UUUUIIIIROPA!!!
Und massenhaft Schotter aufm Konto...Eigenkapitalquote 44 % sagt der Präsident, der so vieles sagt und dem es zuzuhören doch ach so schwerfällt...heißt die Mehrzahl von "Faux Pas" "Faux Pässe"...verdammt gutes Paßspiel diesen Abend.  Ja gut, so etwa 15% werden es am Ende des Abends sein, nach den Reden der Menschen, die entweder mehr von Geld verstehen oder ihr Manuskript besser ablesen können.
Leben...leben wir denn...da meckert die Welt an den Cäsarenspielen des FC Bayern und und an den Tränen des Uli H. herum - gut, einen Cäsar hatten wir gestern nicht.  Cäsar soll ein guter Redner gewesen sein und war ein guter Autor (wie alle Lateinschüler wissen, de Bello Gallico und so).  Häufigster Satz gestern war (in abgewandelter Form): "wie mein Vorredner schon sagte", wenn es um all das Tolle ging, was unserer Verein im letzten Jahr erreicht hatte.

Und wichtigster Satz: der des AR Vorsitzenden (zum Thema Entlassung Frontzek) "WIR BEIM FC ST. PAULI TRETEN NICHT NACH"
Nö...tun wir nicht...mal so 2,5 Millionen in einem Trainingsgelände versenken...aber Schuld hat keiner...und wenn dann allenfalls der, der eh nicht mehr da ist.
Eine Einzelschuld konnte nicht festgestellt werden, sagte der Untersuchungsausschuß.
Aber Schuld gibt es doch, oder - vielleicht eine Kollektivschuld von mehreren Personen, die versagt haben und von denen zumindest einer noch im Präsidium sitzt und der andere nun unseren Nordtribünen-Neubau mitplanen soll?
War eine Veranstaltung, bei der man ganz genau - ABER AUCH GANZ GENAU zuhören mußte, was nach der Lullerede des Präsidenten schon schwer fiel.
Das waren dann so die kleinen Halbsätze, in der Rede des Aufsichtsrats, in der Rede des Kassenprüfers, in dem Beitrag des Untersuchungsausschusses, die einen nachdenken lassen.
Ich will das Zahlenwerk jetzt nicht runterbeten...wird man einsehen können, wenn's das Protokoll gibt, aber ich sag mal so...da kann man sich schon mal Gedanken machen...erstmal Gedanken.
Sorgen kommt dann später...wir sind ein ach so toller Verein und wir stehen ach so toll da und wir haben ein ach so tolles Stadion...ein Haus, das auf ziemlich tönernen Füßen steht, denn in all dem Finanzgerechne stecken wahnsinnig viele Wenn's und in fünf Jahren reden wir über Kredite und Anleihen und über Summen, die wir momentan eigenkapitalmäßig nicht haben und die wir nur auf die hohe Kante packen können, WENN...
Wenn wir weiter so wirtschaften; will sagen ER-wirtschaften; der Verein ist zum finanziellen Erfolg gradezu verdammt und damit einher geht der sportliche...wir sollten in drei bis vier Jahren mal in die erste Liga aufsteigen und uns dort auch mal etwas länger halten...nicht weil ich das will, was ich tue, sondern weil wir das vielleicht auch müssen, weil wir ansonsten Aachen mit dem modernsten Stadion der 3. Liga ablösen.
Gibt es da einen Plan?
Möglich, wenn, dann war davon nicht die Rede.
Wenn nicht - warum hat dann keiner gefragt...wir bei St. Pauli treten ja nicht nur nicht nach; wir treten 2013 auch nicht mehr vor, ans Mikrophon, zum Nachfragen.  Ja, ich auch nicht, gebe ich zu, habe das alles sacken lassen, mir Gedanken gemacht und fange danach so langsam an, mir Sorgen zu machen.
Doof...dauert wieder ein Jahr...wieder ein Jahr, in dem ich hoffe, daß Stefan Orth keine Rede halten muß, die im Fernsehen übertragen wird, um das Vereinsimage nicht zu beschädigen.

Wieder ein Jahr, in dem wir ein Bauprojekt beginnen werden (wahrscheinlich), welches Unwägbarkeiten, finanzielle Risiken und wahrscheinlich wieder Kostensteigerungen mit sich bringen wird und wieder ein Jahr, wo wir um den avisierten fußballerischen Platz unter den "Orth-Top25" werden ringen müssen.
Und dann...in knapp einem Jahr...stehen Wahlen an, das wird sozusagen eine Orthsbestimmung.
Ob sich bis dahin eine Opposition gebildet haben wird...sehen wir...Hoffnung hab ich wenig.

Mal jetzt keinen Guido Westerwelle Spruch in abgewandelter Form:
"auf einem Schiff, das sinkt und eiert
 gibt's eine Masse, die noch feiert"
Aber vielleicht erscheinen dann mal wieder 1000 menschen...und vielleicht geht's dann auch wieder etwas länger


Kein Scherz über den Dom




1. FC Köln
27 Spiele
4 Siege
6 Unentschieden
17 Niederlagen
27:47 Tore


Wehmut umfasst mich...der 29.04.1978 – ich war 12 Jahre alt und schaute abends alleine die Sportschau – Schwarz-Weiß-Fernsehen, damals noch.
Der 1. FC Köln war designierter deutscher Meister, führte vor den punktgleichen Gladbachern mit einer um 10 Toren besseren Differenz.
Die Dortmunder, seit je her als faire Sportsleute bekannt, lassen sich bis zur Halbzeit sechs Dinger einschenken in einem wahren Slapstick-Spiel...die Kunde verbreitet sich nach Bahrenfeld, ins Volxparkstadion, wo der FC St. Pauli als feststehender Absteiger sein letztes „Heimspiel“ gegen Kölle absolviert.  0:1 steht es dort zur albzeitH^HHHHHalbzeit.  Nach der Pause begannen auch die Anhänger des FC, die Kölner anzufeuern...ein skuriles Spiel und ein Rennen um Tore:  Gladbach gewann 12:0 in Dortmund, Kölle legte in der 2. Halbzeit noch vier Dinger nach, gewann 5:0 gegen St. Pauli und war Deutscher Meister 1977/78. Das war das erste Mal, daß ich wissentlich mit dem FC St. Pauli in Berührung gekommen bin, als Kind auf’m platten Land.
Ja, liebe Kölner, bitte etwas Dankbarkeit. Hatten wir nicht mal eine Fanfreundschaft seit 1978 – Wikipedia schreibt, die wäre seit den 90’ern etwas in Vergessenheit geraten. Ja, liebe Kölner, denn während wir in den folgenden Jahren mit Konkurs und all so ‚nem Kram zu tun hatten, habt ihr euch weiter in der Sonne getummelt...denn bis in die 90er musstet ihr euch noch nie mit dem Thema ABSTIEG befassen, was euch denn zum 50-jährigen Jubiläum ereilt hat.
ABER, auch wenn die Liebe zum FC St. Pauli vielleicht bei einigen Kölnern erkaltet sein dürfte...eine Reise nach Hamburg ans Millerntor lohnt sich ansich immer, Nein, ich meine nicht, daß unser Dom viel schöner ist und auf dem Kiez sowieso immer Karneval: Punktetechnnisch gesehen, ist die Wahrscheinlichkeit, dass man als Kölner mit leeren Händen nach Hause fährt, sehr gering und tendiert in der 2. Liga sogar gen Null.  Von 13 Heimspielen gegen den 1. FC Köln hat St. Pauli nur zwei gewonnen und beides waren Siege in der 1. Bundesliga.
Am 31. Spieltag 1990/91 trafen Kocian (14.) und Zander (58.) zum 2:0. Damals im Tor bei den Kölner, Nationaltorwart Bodo Illgner, Pierre Littbarski spielte noch, wurde jedoch abgemeldet von einem Herren namens André Trulsen, der nach dieser Saison selber in die Domstadt wechseln sollte. Das war im Übrigen im neunten Spiel der erste Sieg des FC St. Pauli gegen den FC Kölle. 1989 hatte es in Köln immerhin zum ersten Punkt gereicht, als Leo Manzi in der 84. Minute das 1:1 erzielte.
ZWANZIG Jahre sollten fast vergehen bis zum nächsten Sieg des FC gegen die Domstädter am Millerntor, oder nennen wir es besser, das Spiel FC St. Pauli gegen Michael Rensing. 30:3 Torschüsse und nur Rensing war es zu verdanken, daß es beim 3:0 blieb. Der Rest der Kölner Mannschaft war ansich nur körperlich anwesend.  Charles Takyi machte vielleicht sein bestes Spiel (sein bestes Bundesliga-Spiel auf alle Fälle) und erzielte zwei Tore (30. und 36.), auch Asamoah hatte einen Sahnetag mit seinen zwei Torvorlagen. Das 3:0 war dann ein geschenkter Elfmeter nach einem Allerweltsfoul an Bartels, den Bruns verwandelte (76.). Das war dann die kurze  trügerische Phase der Glückseligkeit, zwei Unentschieden (Freiburg und Hoffenheim), nach dem Sieg gegen Köln noch ein 3:1 gegen Gladbach und das 1:0 in Mordor, bevor der Absturz kam, der uns ligentechnisch von den Kölnern wieder trennte.
Für die Kölner kam dann der Abstieg ein Jahr später, der fünfte seit 1998. Länger als zwei Jahre am Stück waren die Kölner noch nie in der zweiten Liga, also heißt auch dieses Jahr das Ziel wieder mal Wiederaufstieg. Das Spiel am Millerntor ist in sofern auch ein wenig richtungsweisend: Gewinnen die Kölner das erste der zwei Duelle, gelingt auch wieder der Sprung zurück in die erste Liga und das war vor allem immer der Fall, wenn das Hinspiel am Millerntor stattfand.
Nach dem Abstieg 1998 ging das erste Duell der Kölner gegen St. Pauli in Müngersdorf in der 2. Liga 1:4 verloren in einer fulminanten ersten Halbzeit; Mason (19.), Chmielewski (20.), Marin (29.) und Scherz (45.) brachten St. Pauli in Führung, Vucevic erzielte mit dem Pausenpfiff den Anschlusstreffer. Am Ende reichte es für Köln nur zu Platz 10, einen Platz hinter St. Pauli. Ein Jahr drauf: Köln siegt 2:1 am Millerntor (vor 13.300 Zuschauern!!!), gewinnt das Rückspiel mit 6:3 und steigt am Ende souverän auf.  2002/2003, nachdem wir beide gemeinsam aus der Bundesliga abgestiegen sind: Köln gewinnt am Millerntor 3:2 mit drei Toren von Matthias Scherz, gewinnt auch das Rückspiel in Köln 2:1 und steigt erneut wieder auf. Danach ist erst mal Duell-Sendepause, weil wir uns in der Regionalliga tummeln müssen.
2007/08 sind wir wieder da, Köln gewinnt das Hinspiel am Millerntor 2:0, wobei der verlorene Sohn Patrick Helmes das 1:0 erzielt – das Rückspiel wird zwar nur ein 1:1, aber auch in diesem Jahr steht am Ende die Rückkehr ins Oberhaus für die Kölner.
Und letzte Saison:  Hinspiel in Köln, ein komisches Gefühl – da stehen der Stani und der Truller an der Seitenlinie, aber auf Kölner Seite – die Kölner sind diesmal die drückend Überlegenen, diesmal heißt die Partie „alle gegen Tschauner“. Gefühlt 30 oder mehr Torschüsse für die Geißböcke...auf St. Paulis Seiten kann ich mich nur an zwei oder so erinnern. Am Ende stand eine für St. Pauli glückliche Nullnummer, im Rückspiel gab es eine 0:1 Niederlage für uns, für die Kölner am Ende Platz 5 und den Rücktritt von Holger Stanislawski als Trainer der Kölner. 27 Pflichtspiele haben wir gegen Köln absolvieren müssen...an den letzten 18 war Holger Stanislawski beteiligt, als Spieler oder Trainer für St. Pauli, zuletzt als Trainer in Köln. An 22 von 27 Spielen seit 1988 war André Trulsen Mitwirkendener, auch auf beiden Seiten. Beide werden, denke ich, sicher im Stadion sein und auf beiden Seiten werden sicher Menschen denken „die fehlen mir ein wenig, die beiden“. Vielleicht denkt das Matze Lehmann, Stanis „Quarterback“ aus St. Pauli Zeiten, der nach einem relativ erfolglosen Jahr in Frankfurt so langsam wieder zu alter Stärke zurück findet, aber seit seinem Weggang von St. Pauli kein Tor mehr geschossen hat und ich hoffe, das bleibt denn auch so nach dem Spiel, auch wenn ich ihm ansonsten alles erdenklich Gute wünsche.
Vielleicht denkt das auch Thomas Kessler, Stammtorhüter 2010/11 bei uns...auch wieder so eine Geschichte mit sportlich verbessert; seit seinem Abgang bei uns 4 Ligaspiele für Eintracht Frankfurt und eines für den 1. FC Köln, gegen Ingolstadt letzte Saison. Aber gut, so schafft man es wenigstens in den Gesellschaftsteil der Zeitung mit den vier Buchstaben. Auf unserer Seite werden zwei Akteure im Kader oder auf’m Platz stehen, die eine Kölner Vergangenheit mitbringen: Florian Kringe und Christopher Buchtmann, beide bereits Mitglieder der Post-Trullislawski-Ära. Nur noch vier Spieler auf unseren Seiten hatten mit Stani als Trainer zusammengearbeitet (Thorandt, Boll, Kalla und Daube). Bei den Kölnern sind es noch 17 Akteure.
Vielleicht sind ja noch zwei alte Kämpen im Stadion, die bei uns groß geworden sind, aber ihre besten Jahre doch in der Domstadt hatten: Christian Springer und Matthias Scherz, Mittelfeld-Ikonen in den 90ern bei uns und gerade Matthias brachte es in Köln auch zu Kultstatus: 18 Tore in der Saison 02/03, 11 Treffer 04/05 waren seine maßgeblichen Beiträge zum jeweiligen Wiederaufstieg der Domstädter in die erste Liga. Gut, die Kölner Seele vergisst recht schnell. Nach dem Scherz war der Poldi die Lichtgestalt und nun ist es der Patrick, St. Pauli Anhängern in erster Linie dadurch bekannt, daß er in den letzten zwei Jahren regelmäßig unserer U23 in der Regionalliga den einen oder anderen Treffer eingeschenkt hat bei seinen Darbietungen für Wolfsburgs Zweitverwertung. Wir wollen mal hoffen, dass sich das an diesem Tag gegen die erste Mannschaft anders darstellt.  //Fuisligo



                       FC St. Pauli            1. FC Köln              
Rachid Azzouzi         Seit 2012 (Sp.Dir.)     1988 - 1989

Holger Stanislawski    1993 – 2004
                       2006 – 2011 (Tr.)       2012 – 2013 (Tr.)

André Trulsen          1986 – 1991             1991 - 1993
                       1994 – 2002             2012 - 2013 (tr.)
                       2004 – 2005
                       2006 – 2011 (Tr.)

Klaus-Peter Nemet      1994 – 1997 (Tr.)
                       2005 – 2011 (Tr.)       2012 – 2013 (Tr.)
 
Matthias Lehmann       2009 - 2011             Seit 2012

Thomas Kessler         2010 - 2011             2004 - 2010
                                               seit 2012

Matthias Scherz        1994 - 1999             1999 - 2009
 
Christopher Buchtmann  Seit 2012               2010 - 2012
 
Christian Rahn         1994 - 2002             2004 – 2006

Christian Springer     1994 - 1998             1998 - 2006

Marius Ebbers          2008 - 2013             2003 - 2005

Florian Kringe         Seit 2012               2002 - 2004

Wolfgang John          1976                    1970 - 1971

NACHRUF


Walter Frosch
Nun hat er ihn also doch verloren, seinen letzten großen Kampf.
Absehbar sicherlich, denn seit 1996 musste sich Walter Frosch immer wieder Krebsoperationen unterziehen, schon 2008 sah es so aus, als würde es zu Ende gehen. Akutes Organver- sagen, Sepsis, Intensivstation. Danach musste er Gehen und Sprechen wieder ganz neu erlernen. Was ihm gelang, denn ein Kämpfer war „Froschi“ immer schon gewesen. Ein typi- scher Abwehrrecke der 70er Jahre und als Libero geradezu ein Gegenentwurf zum filigranen Franz Beckenbauer.
So verkörperte er lange Zeit die Ideale des FC St. Pauli, nicht Kunst bis zum Abwinken, sondern Kampf bis zum Abpfiff. Hätte auch anders kommen können: Bereits mit 16 Jahren durfte er mit Ausnahmegenehmigung für Arminia Lud- wigshafen im Herrenbereich spielen.
1969 kam der gelernte Schornsteinfeger in die Regionalliga Südwest zum SV Alsenborn, dem damals bekanntesten Dorfverein Deutschlands. Dem sportlich qualifizierten Ver- ein verweigerte der DFB jedoch 1974 die Lizenz für die neu geschaffene 2. Bundesliga und so wechselte Frosch in der Winterpause zum Lokalrivalen an den Betzenberg. Dabei kam es kurzfristig zu Querelen mit dem FC Bayern, die reklamierten, er habe ebenfalls bei ihnen einen Vertrag unterschrieben. Walter machte erst mal Urlaub auf Mallorca, der DFB entschied, dass er seinen Vertrag in Kaiserslautern zu erfüllen habe und sperrte ihn zudem für vier Monate. So wurden Katsche Schwarzenbeck und Bulle Roth Europapokalsieger und Walter Frosch nur DFB Pokalfinalist. 1976 musste er die Pfalz verlassen, angeblich wegen seines unsoliden Lebenswandels und kam ans Millerntor, abge- sehen von den Pokalerfolgen mit Lautern im Jahr zuvor das vielleicht beste Jahr in seiner Karriere und jenes Jahr, das seinen Ruhm und den Mythos Walter Frosch begründen sollte. Als einer der defensiven Eckpfeiler führte er St. Pauli mit einer Serie von 27 Spielen ohne Niederlage zum Aufstieg in die erste Bundesliga. In jenem Jahr wollte Jupp Derwall ihn auch in die damals noch existierende B-Nationalmannschaft berufen, was Frosch mit der Aussage „ein Wal- ter Frosch spielt nur in der A-Nationalmannschaft oder in der Weltauswahl“ dankend ablehnte. So blieb ihm die internationale Karriere denn leider auch versagt. Zur Legende wurde jedoch seine Angewohnheit, sich nahezu in jedem zweiten Spiel eine gelbe Karte abzuholen – wesentlich mehr wegen Meckerns denn wegen groben Foulspiels im Übrigen. 27 sollen es 1976/77 gewesen sein, keiner weiß mehr, woher diese Zahl stammt und keiner weiß mehr, wie viele es wirklich waren. „Gegen Solingen und gegen Wacker Berlin hole ich mir noch jeweils eine, dann komme ich auf 20, das ist doch eine runde Sache“ wird Frosch zitiert. Dazu kam es nicht und so sind es wohl nur „18“ gewesen. Immer noch ein Rekord für die Ewigkeit und angeblich einer der Gründe, weswegen der DFB die Gelbsperre einführte. Eine rote Karte erhielt Walter Frosch in seinen drei Bundesligajahren (17 Gelbe insgesamt) jedoch nie.
Dass er zu Beginn der Saison 77/78 (neben anderen) verletzt war und nur auf 18 Pflichtspiele kam, war sicher mit einer der Gründe, weswegen St. Pauli nach nur einem Jahr wieder absteigen musste. Auch in der 2. Liga und nach dem Lizenzentzug in der Oberliga hielt Walter unserem Verein die Treue und bewährte sich als Fels in der Brandung während des Neuaufbaus der Mannschaft. Doch der Erfolg des Wiederaufstiegs in den Profifußball blieb ihm leider versagt. 1981 kam ihm die Ligenreform dazwischen, 1982 wurde er von Trainer Lorkowski im Zuge einer weiteren Verjüngung der Mannschaft aussortiert. 178 Pflichtspiele hatte Frosch bis dato für den FC St. Pauli absolviert und 23 Tore erzielt.
Er wechselte zu Altona 93, stieg mit denen 1984 in die Oberliga Nord auf, stand bei allen sechs Spielen der Aufstiegsrunde in der Startelf und sicherte mit seinen Leistungen den Altonaern in der Folgesaison den Klassenerhalt. Danach beendete er sein aktive Laufbahn und erlangte vor allem Bekanntheit als Wirt der Gaststätte Antikes in Lokstedt, als Pächter der Stadiongaststätte von Vicky, wo noch heute zahlreiche Devotionalien von ihm hängen und als „Rebell wider die Gesundheit“ (11 Freunde). Er pflegte sein Image als Kettenraucher auch nach Bekanntwerden seiner Krebserkrankung, lief 2001 beim Abschiedsspiel für Klaus Thomforde mit Kippe auf dem Platz auf und 2007 beim Tag der Legenden mit einer Schachtel Zigaretten im Stutzen. Ein wirklicher Rebell ist er vielleicht nie gewesen, sondern ein typischer Typ der Endsechziger, ein liebenswerter Kerl mit vielen Ecken und Kanten und mit Fug und Recht seit 2010 in der Abendblatt-Jahrhundertelf des FC St. Pauli. Mit Walter Frosch verliert diese Jahrhundertelf nun ihr drittes Mitglied und der Verein einen weiteren großartigen Ehemaligen.

Donnerstag, 21. November 2013

EY KLEINER, WILLSTE NEN SCHAL



Die AFM sucht Mitglieder...tut sie, regelmäßig und nun mal wieder, mit einer exklusiven "Mitglieder werben Mitglieder" Aktion. Spricht ja auch nix dagegen. Machen ja der Bertelsmann-Club und Mobilcom auch andauernd und wie bei denen sind auch bei der AFM die Argumente ja einleuchtend.
"Du bist Fan, gehst regelmäßig ins Stadion oder verfolgst die Spiele deines Vereins so gut es geht auf andere Art und Weise. Vielleicht hast Du sogar eine Dauerkarte – und das auch schon seit Jahren.
Was spricht dagegen, nun auch den Schritt zu gehen, ein Teil
Deines Vereins zu werden? Die Mitgliedschaft im FC St. Pauli
macht Dich zu einem echten Teil des Vereins. Mit Deiner Mitgliedschaft in der AFM hast Du nicht nur die
Möglichkeit, die Zukunft des Vereins auf Jahreshauptversammlungen
aktiv mitzubestimmen und mitzugestalten, Du förderst mit
Deinen Beiträgen auch die Nachwuchsarbeit und Vereinskultur im
FC St. Pauli und investierst somit aktiv in die Zukunft Deines und unser aller Vereins.
Neben der Förderung von nachhaltigen Projekten im Jugendfußball,
die aktuell rund 80% des Abteilungsetats ausmachen, kümmert
sich die AFM gemeinsam mit den Mitgliedern auch um Fan- und
vereinskulturelle Projekte wie die Fanräume in der Gegengeraden,
den Aufbau des Vereinsmuseums und vieles mehr.
AFM-Mitglieder genießen zahlreiche Vorteile und Vergünstigungen
wie die Bevorzugung bei der Vergabe von Eintrittskarten,
Dauerkartenrabatt, Ermäßigungen auf Fanartikel und
Auswärtsfahrten und vieles mehr."
UND...es gibt ja, wenn man sich bis zum 31.01.2014 entscheidet, den tollen einzigartigen Schal für den Geworbenen und den Werber und die Teilnahme an dem tollen Gewinnspiel. Ob das zieht?
Nein, ich will nicht über die Aktion meckern. Die AFM hat sich wahrhaft hehren Zielen verschrieben, und ICH für MICH fand es eine Selbstverständlichkeit, irgendwann Mitglied meines Vereins zu werden, den ich unterstütze. Das im Übrigen zu einem Zeitpunkt, als es dem Verein nicht gut ging, nach dem Abstieg aus der Bundesliga 2002.
Knapp 11.000 Mitglieder hat die AFM, 16.000 Mitglieder hat der Verein - ins Stadion passen 29.000 Menschen. Zieht mal mal 3.000 Gästeplätze ab, dann sind da 10.000 Menschen, die die Heimspiele des FC besuchen, die nicht im Verein organisiert sind. De facto sind es natürlich viel mehr, denn St. Pauli hat viel mehr Sympathisanten, die vielleicht mal für ein oder zwei Spiele pro Saison im Stadion sind. Da ist also noch Luft nach oben.
Nur mal zum Vergleich: in die Arroganz-Arena passen 71.000 Zuschauer, der FC Bayern hat aber 185.000 Mitglieder - Befica Lissabon hat 224.000 Mitglieder, aber nur 65.000 Menschen passen ins Estadio da Luz.
Mag man sich schon mal fragen: UFA-Sports hat 2011 ELF Millonen Sympathisanten für den FC deutschlandweit ermittelt.
Wie war das...wir haben NUR 16.000 Mitglieder???
Ja, es scheint eine ganze Menge Menschen zu geben, die meinen, sie würden den "Spirit St. Pauli" mögen, denen aber vielleicht das Thema Fußball komplett am Arsch vorbei geht; indem man einen Totenkopf-Puzenpulli erwirbt und diesen öffentlich zur Schau trägt, kann man sich schon mal als vermeindlicher Gutmensch ausweisen und sowas von "non established" sein.
Und es gibt wohl auch eine ganze Menge Menschen, denen das Thema "Mitgliedschaft in einem Verein" grundsätzlich suspekt zu sein scheint...das riecht nach deutschem Muff und Dackelzüchtern und ist vielleicht so gar nicht "non established"
Aber ich will noch mal etwas anderes ansprechen: 11.000 Mitglieder hat der AFM, die ja schon all die tollen Vorteile nutzen können, die ihnen ihr Ausweis bietet. Da ist doch der Eintritt bei der U23 oder der U19 / U17 um einen Oi günstiger...trotzdem verlieren sich bei den Spielen der Zwoten im Schnitt nur 400 Hanseln bei Vicky; von den Zuschauerzahlen bei den Jugendmannschaften will ich jetzt mal schweigen.
Und ICH als Mitglied darf auch die Poilitik meines Vereins mitbestimmen, indem ich im schön-stickigen CCH an den Jahreshauptversammlungen meines Vereins teilnehmen darf. Die letzten zwei Jahre, wo es auch schon um Spannendes ging, konnte man immerhin jeweils knapp 1.000 Menschen motivieren.
Wie war das?
16.000 Mitglieder hat der FC, 11.000 Mitglieder davon in der AFM organisiert...Mitglieder im AFM sind sogenannte passive Mitglieder, die den Verein vor allem durch ihre Beiträge unterstützen. Ja, so scheint es!!!
Geld ist immer gut, der Verein kann immer welches gebrauchen und für den Gebenden beruhigt es die Seele.
Insofern, lieber Sympathisant...werde Mitglied beim FC,überweis uns regelmäßig deine Beiträge, schnapp dir den einzigartigen Schal. Denn hast du was zu Weihnachten, was dich stets daran erinnert, daß du ein guter Mensch bist.
Neue Mitglieder kann der FC St. Pauli immer gebrauchen - vielleicht aber, wenn ich mir die hehren Ziele der AFM mal ansehe, bräuchten wir vielleicht in erster Linie andere.
OB da so'n toller Schal n Argument ist?




Dienstag, 12. November 2013

ICH WAR JA NICHT DA

Ich war ja nicht da...sollte ich deswegen die Klappe halten?
Oder darf ich trotzdem oder gerade deswegen ein paar Gedanken formulieren...jetzt mal nur zum Sportlichen, nicht zu dem, was sonst noch so vorgefallen ist.
Nur so viel, wie auch zum vorherigen Thema Trainerentlassung pro, contra und Stani: die Kommunikationskultur momentan geht mir schrecklich auf'n Sack...anonym im Stadion auspfeifen, gegeneinander arbeiten und nicht miteinander...anonym sich in Foren beleidigen und anpöbeln...Facebook-"Freunde" entfreunden und blockieren...geht's noch?
Wir sind alle Anhänger eines Vereins und sollten alle an einem Strang ziehen...offen diskutieren und Meinungen respektieren, wenn auch nicht teilen...aber nicht andere ausbuhen, beleidigen, bedrohen, anfeinden, blockieren oder auspfeifen.
So...feddich, weil ich war ja nicht da.
Ich war auch nicht Mäuschen, als der Frontzeck entlassen wurde...als das jemand morgens auf Facebook schrieb, da dachte ich, okay, Alkohol morgens um halb neun ist schon scheiße.
Und denn les ich den ganzen Quatsch im Bus und denk mir...hm, so ein Ballyhoo wegen sechs Wochen...der eine will nix gefordert haben und die anderen wollten sich nicht erpressen lassen.
Fakt ist...der Frontzeck hat bei seinen Chefs angeklopft und wollt mal fragen, wie das denn so ist mit Gesprächen wegen Perrspektive für ihn und sein Trainerteam.
Das war nun vielleicht nicht der günstigste Zeitpunt, wenn der Orth immer von den Top 25 redet und man grad nach zwei Scheißspielen von den Top 23 auf Top 26 abgerutscht ist. Und ich könnt mir vorstellen, dem Herrn Azzouzi gefällt auch so Top 25 nicht so recht...der mag sich vielleicht denken: "Hey, Micha, ich hab dir echte Waffen an die Hand gegeben mit meinen Verträgen...und anstatt Hirschen erlegst du damit allenfalls Hamster." Man weiß es ja nicht...ich war ja nicht dabei.
Und dem Rachid in den Kopf gucken kann ich schon gar nicht.
Und dem Roland auch nicht, den hat ja der Frontzeck scheints erst haben wollen vor der Saison...aber man kann sich mal fragen, wenn der Frontzeck Klarkeit für sich und sein Trainerteam wollte, warum er dann weg ist und das Trainerteam nicht...KLAR... Notlösung...aber die Notlösung denn gleich zum Chef befördern bis zum Winter...der Schwabe nennt sowas G'schmäckle.
Ich find das ja immer so ein wenig anrüchig, wenn der König plötzlich und unerwartet stirbt und dann ein Prinz König wird... hat immer sowas von Arsen...wirkt langsam und schleichend.
Ich find sowas immer seltsam, wenn der, der normalerweise die Hütchen aufstellt, auch die Mannschaft aufstellen darf, die Ansprache halten darf und die Mannschaft dann fulminant gewinnt.
Wenn sie denn fulminant gewonnen hat...ich war ja nicht da.
Der FC St. Pauli hat den FC Energie Cottbus 3:0 besiegt...damit der Tabellenachte den Tabellenachtzehnten.
Cottbus hatte vor der Partie auch den Trainer gewechselt: also das Duell der Neulinge - wobei das ja nicht ganz stimmt, denn Cottbus hatte eine externe Lösung gesucht...gut, der kann nicht machen Schweine zu Rennpferden binnen weniger Tage, Schulzes zu Müllers...seit 460 Minuten kein Treffer, seit dem 5. Spieltag nur ein Sieg, in 9 von 16 Spielen keinen eigenen Treffer erzielt.
Gegen DIESE Mannschaft hat der FC St. Pauli gewonnen..dies nur mal zur Einordnung der Ereignisse.
Ich mein, ich war ja nicht da...will damit keinem die Feierlaune versauen...nur mal so...je höher man steigt, desto tiefer kann man natürlich auch fallen...wenn jetzt alle dem Vrabec gratulieren zum Sieg, dann ist das nett und verdient...aber mich beschleicht halt das Gefühl, weniger Vrabec hätte das Spiel gewonnen, als Cottbus es verloren.
Nu ist erst mal Pause...für alle, Wunden lecken, runter kommen, sich bei Menschen entschuldigen, Freundschaften erneuern...denkt dran, wir nähern uns der Weihnachtszeit...apropos...noch fünf Spiele für Herrn Neuen Chefcoach Vrabec...drei auswärts, zwei heim...Köln und KSC...da bin ich im übrigen da.


ACHTUNG...NIX FUSSBALL

Nein!!!
Der liebe Gott macht und das DSF machen es einem nicht leicht...St. Pauli gegen Cottbus zum Top-Spiel zum machen und somit auf einen Montagabend anzusetzen, an dem gleichzeit Volbeat in der O2 World spielen.
Gut, letzendlich doch ne leichte Entscheidung...die Karten für Volbeat waren teuer, die hatte ich schon seit einem halben Jahr und freute mich vor auf das Konzert...ich kann nicht sagen, daß das die letzten Male jedes Mal der Fall gewesen ist, wenn St. Pauli gespielt hat.
Also O2 World, Mordor...ist ja irgendwie immer ein komisches Gefühl, wenn man da hin muß.
17 Uhr Einlaß, 19:00 Beginn ist natürlich schon n hartes Brot auf einem Montag, wo viele arbeiten müssen und oder auch von etwas weiter herkommen - so war die Halle, als ich gegen 18:00 da eintraf, vielleicht erst zu einem Viertel gefüllt.
EIN Catering-Stand mit zwei Zapfern und zwei Ausgebern ist bei nem Metal-Konzert recht sparsam, aber gut...Holsten ohne Schaum ausm Plastebecher für 4 ois, da trinkt man eh nicht soo viel von.
Anbeginn pünktlich nach der freundlichen Sicherheitsunterweisung:
TEENAGE BOTTLEROCKET
in deren Arbeitsvertrag schien zu stehen:
Ihr habt 30 Minuten Zeit, aber ihr werdet nach Songs bezahlt.
Gut, zwanzig Lieder schafft man denn schon in ner halben Stunde: was länger als zwei Minuten dauert, is ne Ballade und was mehr als zwei Akkorde hat, ist Pop.  Bei...
ICED EARTH
hatte ich ja gehofft, die würden als erstes spielen, denn hätte man noch gemütlich zehn oder zwölf rauchen gehen können...ich will die Musik mal als ärgerliche Verzögerung bezeichnen.
Drei Riffs von Metallica nachspielen können, reicht nicht.
so...feddich...große Flagge vor die Bühne...Umbau...inzwischen Halle auch voll, der Innenraum auch, aber angenehm...auch ein sehr angenehmes Publikum allenthalben.
Kurz nach 21 Uhr...Fahne runter, KRAWUMMS...
VOLBEAT
Mit Zugabe knapp zwei Stunden...lustiges Intermezzo, als Michael Poulsen jemanden aus dem Publikum bat, ihm die Kutte zu leihen, weil er sich als Metaller fühlen wollte und dem Typen danach noch einen Volbeat-Patch schenkte.
Ansonsten wenig Ansagen, alles sehr routiniert..."ihr seid ein tolles Publikum", "wir sind so froh, wieder hier zu sein...gut, aber kein Musiker sagt: "das hier ist eine Drecksstadt und ihr seid ein Scheißhaufen",auch wenn er das vielleicht in Wahrheit denkt...sind halt inzwischen ein Top-Akt.
Vier Mann auf so ner Riesenbühne, das wirkt denn auch immer irgendwie ein wenig verloren...gut, kompensiert man durch aufwendige Deko, Licht, Feuerwerk und so'n Gedöns.
Aber ich sach mal, ansich ist das auch ne Band, die ich mir vielleicht lieber im Docks angehört hätte - hätten sie halt drei Abende nacheinander gespielt; ich bin ja kein Freund von zu viel Brimbori drumherum...just f###ing Roggnroll reicht.
Musikalisch war's natürlich ein Hochlicht - klare Silbermedallie für das Konzertjahr 2013.
Gold gibt's nicht...dafür fand ich Iced Earth zu ärgerlich. Und ich hätte mir Gastauftritte von Sarah Blackwood (the lonesome rider) und Barney (Evelyn) gewünscht, sie haben "I only wanna be with you" nicht gespielt, was der ideale Rausschmeißer gewesen wäre, wenn man denn so ein tolles Publikum ist.
UND...irgendwas muß ich ja immer meckern...als Leadgitarristen mochte ich Thomas Bredahl lieber als Rob Caggiano.
Zum einen ist er kein Däne, was denn grunsätzlich heißt, daß er lügt und zum anderen spielt er mir bei seinen Soli immer n bißchen zu viel Wah Wah...stört bei den neueren Liedern nicht so,weil die ja halt schon so sind -  bei den älteren nervt's ein wenig, weil da etwas an Rauhheit und Energie abhanden kommt...grade wenn man ältere Aufnahmen von "Fallen" mit denen vergleicht, wo er die Seiten zupft.
AABER...wie gesagt, Silbermedallie und selbst wenn St. Pauli gestern gewonnen hat, die AB-SO-LUT richtige Entscheidung.
Wünsche allen in München mogen viel Spaß und allen anderen sei empfohlen, sich jetzt schon mal Tickets für 2014 zu sichern!!!

Samstag, 12. Oktober 2013

WELFENZWERGE

fcstp u23 - etsvb u23  3:0

So...wenn nicht gegen die, dann gegen wen denn?
Nur einen Sieg bislang hatte die Zweitverwertung der Braunschweiger bislang auf dem Konto. Aber gut, Norderstedt und der HSV hätten auch nur jeweils einen, hätten die gegen uns nicht gewonnen, also das zählt nicht. '
Aber klar ist, ein direkter Tabellennachbar, den man auf Abstand halten sollte, Länderspielpause...Meggi kriegte alles an Verstärkung, was möglich war. Himmelmann, Ziereis, Schachten als Wiedereingliederungsmaßnahme, Kurt und Nöthe.
Nöthe wohl zum einen, um eher in einem "Wettbewerb" ein wenig Selbstvertrauen zu tanken als über die Dörfer zu tingeln und wohl auch, um unserer nominellen Offensive mal zu zeigen, wie man das denn so macht mit dem Toreschießen.
So mal als Reaktion auf die unterirdische Chancenverwertung letzten Sonntag in Eichede.
Die Braunschweiger, obwohl mit drei Erstliga-Spielern in der Startaufstellung, waren spielerisch noch reglementierter als die Stormaner (was schon schwierig ist)und fielen ansich nur die ganze Zeit durch eine Sache auf: übertriebene Härte.
Bei den Unsrigen dauerte es so etwa ne Viertelstunde, bis sich alles sortiert hatte, dann zeigte Nöthe das, wofür wir ihn geholt haben: Torjägerqualitäten...Ball im Mittelfeld erobern, nach innen ziehen, draufhalten und rein in einer fulminanten Flugkurve. Besser kann das Robbery auch nicht.
Danach weiter gepflegter Dauerdruck und sieben Minuten später das zweite Ding: Balleroberung, Spiel schnell machen, Graudenz auf Kulikas, Zack. Zwei Minuten später das gleiche Tor, Nöthe auf Wriedt, Zack.
Danach beschlossen die Braunschweiger, auch endlich mal Fußball spielen zu wollen und naja, vielleicht wollten sie das vorher auch schon...aber da haben wir sie nicht gelassen. Jetzt kommt wieder, wie fast jedes Spiel, der obligatorische St. Pauli Bruch. Statt weiter zu spielen wie vorher, geht's jetzt ein bißchen behäbiger, statt vorne verteidigen, geht's ein bißchen tiefer. Der obligatorische tiefe Paß auf Kulikas, der wieder mal gefühlt 50 mal ins Abseits gestartet ist. Nöthe, der ein gutes Spiel macht, versucht's jetzt zu zwingen und gefährdet mit seinen Schüssen allerdings meistens die Zeugungsorgane seiner Gegenspieler. Mit dem selben Personal, aber veränderten Vorzeichen geht's nach der Pause weiter. Aus unseren wilden Kerlen werden plötzlich wilde Hühner. Die Braunschweiger treten immer noch auf alles ein, was sich bewegt - da denkt sich denn wohl so mancher braun-rote: na, denn beweg ich mich halt nicht so viel, denn wird mir schon nix passieren. Daß die Braunschweiger mit "nur" einer gelben und einer roten vom Platz gehen, ist schon erstaunlich (oder...nach dem Eichede spiel auch wieder nicht), aber ich will nicht über das Schiri-Gespann meckern, die waren nämlich gut, bis auf die Tatsache, daß man schon früher Farbe ins Spiel hätte bringen können als in der 89. Minute...und die Tatsache, daß Schubsen auch Rot gibt.  Die Braunschweiger schoben nun immer mehr nach vorne, erarbeiteten sich massenhaft Standards. Die Mannschaft kam in Nöte, auch weil Nöthe dann eher abtauchte in der zweiten Halbzeit und weiterhin eher den Unterleibsbereich der Gegner befeuerte.
 Angst haben mußte man allerdings nie wirklich um die Punkte, WAS allerdings am Unvermögen des Gegners lag. Zwei richtig gute Chancen, aber Herr Himmelmann hatte einen ausgezeichneten Tag und - ich wünsch ja niemandem was Schlechtes, aber ich würd den gern mal anstelle von Herrn Tschauner im Tor der ersten Mannschaft sehen und das nicht erst am letzten Spieltag, wenn's um nix mehr geht. Was die anderen "Verstärkungen" angeht: Schachten wird es wieder in die erste bringen...grundsolide. Für Ziereis reichts bei der Konkurrenz wohl momentan nur zur Zwoten - Kurt und gut, der ist eh nur der Quotenprofivertragsinhaber. Und Nöthe...hat in der ersten Halbzeit streckenweise begründet, warum wir ihn verpflichtet haben, hat sich in der zweiten Halbzeit dann allerdings dem allgemein verfallenden Niveau angepaßt und gezeigt, warum er letzte Saison für Fürth kein Tor erzielt hat, als er in der 83. Minute das Kunststück fertig brachte, vollkommen freistehend vor dem Tor den Ball dem UKE zu schenken.
Aber gut, 3:0 ist gut für die geschundene Seele, gut für's Konto
Schade, daß man nicht noch mehr für das Torverhältnis getan hat.
Schade, daß die Mannschaft das Potential, das sie zweifelsohne hat, fast nie über 90 Minuten abrufen kann.
Aber da sind wir mal optimistisch, daß sie das Team bis zur Rückrunde stabilisiert...mehr als den Klassenerhalt und im Optimalfall Hamburger Stadtmeister werden wollen wir ja eh nicht.