Mittwoch, 30. September 2009

EIN SIEG DES WILLENS




2. BL: 
fsv frankfurt - fcstp  2:3

Auswärts beim Tabellenletzten, nach grandiosen Siegen in Aachen und Karlsruhe.  
Ja, das ist doch nun, das muss doch, das wird doch. Rausgehen warm machen weghauen.  Ich bin kein Euphoriker, sondern eher ein Pessimist – meine Mitreisenden und ich konnten uns gerade noch auf die Formel „aber gewinnen sollten wir das eigentlich schon“ einigen.  
Wanderer, kommst du nach Frankfurt, dann kehre auf jeden Fall vor dem Spiel in das O'Reillys ein..."fully irish breakfast" - nirgendwo sind die Bohnen tomatiger, ist das Rührei rührender und der Toast trostlos pappiger.
FSV Fans, so hatte mich mein Bekannter gewarnt, sind echte Hutzelmännchen, aber lustige Leute.  Frage in einem Café“: ey, du sitzt hier in einer Latzhose, kommst du gerade von der Schicht?“ – „Nee, isch bin so fett, dass isch in kai anner Hoos mee naipass“  Des Rummelpotts Freundin war ungefähr genauso beleibt, hatte in ihrer Handtasche einen Stoffhund namens Schröder. Schröder, so mussten wir uns belehren lassen, ist der Hund von Thomas Oral, dem Trainer des FSV, sozusagen der Hennes vom Bornheimer Hang. 
Der Bornheimer Hang ... ein putziges Stadion.  
Was die verlängerte Tribüne sollte, konnte mir leider auch kein Frankfurter erklären; vielleicht wissen die Bornheimer etwas, das wir nicht wissen, dass nämlich demnächst die Spielfelder auf 120 m verlängert werden.  
Eine nette Idee ist es, dass man mit der Eintrittskarte Anrecht auf ein Freigetränk erwirkt; völlig idiotisch hingegen, die WCs unten mittig im Gästeblock anzubringen, das hätte man besser lösen können.  
So, nun will ich auch mal was über das Spiel schreiben, das ich ziemlich ärgerlich fand.  Schade, dass niemand dran gedacht hatte, Ebbers frühes 1:0 als 1000stes Zweitligator zu würdigen, aber es blieb ja auch wenig Zeit zum Feiern, weil’s doch fast schon im Gegenzug auf unserer Seite geklingelt hatte.  Ausgerechnet Cenci, der zu Millerntor-Zeiten keinen Elefanten auf zwei Metern getroffen hatte.  Was sich nun zeigte, war vor allem zweierlei:  als wichtigsten Neuzugang dürfte man nicht unsere neuen Offensivhelden sehen, sondern Thorandt, denn der fehlte in diesem Spiel an allen Ecken und Enden (und in allen weiteren).  
Unsere großartigen neuen (und alten) Ballzauberer schienen von den weißen Trikots inspiriert. „Los Galaktikos Amburgos“ ... nein, das ist nicht Real Madrid, wo ihr spielt, sondern St. Pauli Hamburg und mal ganz ehrlich, zehn Übersteiger von Naki und Hackentricks von Ebbers entlocken mir kein Olé, weil sie in diesem Spiel fürchterlich sinnlos waren und zu nichts führten.  Ich will nicht mit offenem Mund knustvolle Darbietungen bestaunen, dann kann ich mir auch ein Christiano Ronaldo Video ansehen.  Denn lieber den dreckigen Fußball der früheren Jahre, wenn er denn zu was führt. Scheint, wir haben, in Nachbetrachtung, ab sofort einen Erste-Halbzeit-Komplex.  Muss auf jeden Fall in der Pause mächtig was auf die Ohren gegeben haben.  Wir waren etwas weniger schön, aber nicht wesentlich besser.  
Aachen und Karlsruhe haben wir auseinander genommen, weil wir das Spiel NICHT machen mussten.  Jetzt in Frankfurt mussten wir und wie man in der Folgezeit gesehen hatte, fällt uns das schwer.  Da stehen sich teilweise zu viele zu gleiche zu offensive Spieler auf den Füßen rum, machen die vom Gegner verkleinerten Räume noch kleiner und kreiseln sich zu Tode.  Was das Spiel unserer Galaktikos braucht, ist PLATZ, den bekamen sie in Frankfurt zum Glück noch genau zweimal.  Und deswegen konnte Gunesch, dem man einen richtig gebrauchten Tag angedreht hatte, auch noch frohlocken, nachdem ein überragender Takyi das Spiel mit einem Tor und einer Vorlage noch gedreht hatte.  Hurra, mein erster live gesehener Sieg auswärts seit Jena am 19.08.2007.  Nach fünf Spieltagen immer noch Spitzenreiter, aber deswegen werde ich immer noch nicht zum Euphoriker, war ja schließlich nur der Tabellenletzte und wie sich zeigen sollte, so ganz unrecht hatte ich mit meinem Pessimismus nit

Dienstag, 29. September 2009

liebes Tagebuch II

donnerstag, 24.09.09 
übersteiger-redaktionskonferenz; nachbetrachtung zu den vorfällen in bremen, also kam ich zu spät zu meinem eigentlich ersten festival-konzert (obwohl, ich hatte am frühen abend eine band namens montag, die waren auch ziemlich gut), hab mich dann bei den alcoves in meanies bar versucht. 
vielleicht lags an der location (meanies bar ist in etwa so groß wie das männerklo im zwölfzehn), auf jeden fall klang das alles schrecklich nach pappe, also bin ich zu biffy clyro gewechselt, um mir danach dinosaur jr. anzuhören. 
ronny fragte mich am nächsten abend: "und, wie wars?" und ich antwortete HÄÄÄÄÄÄÄ???, denn ich hörte immer nur noch PIIIIEP...gab mächtig was auf die ohren; falls jemand blues legende johnny winter kennt, so gut, nur mehr krach

liebes Tagebuch III

freitag, 25.09.2009
in jedem urlaub ist ansich ein netter unterklassenkick notwendig...diesmal fcstp II gegen tennis borussia berlin an einem kühlen freitagabend am millerntor, in dem nur die süd göffnet ist. gespenstische athmosphäre und ein 1:1, das keinem wirklich nützt. danach einmal über den platz zur mobilen o2 world zu nils frevert - diese kalte neonblaue blase ist der komplett falsche platz für ein konzert mit xylophon und vier streichern...ständig blonde teenagerinnen, die einen fragen, ob man an dem gewinnspiel teilnehmen möchte und junge dynamiker, die auch wahlkampf für angie hätten machen könne, die kostenlos pizza verteilen...die pizza war gut, das konzert in dieser blase mit den weißen plastikstühlen auch, nur der ort war falsch - zeitiger wechsel zu clickclick in die fliegenden bauten - in der raucherloungue mit valentin aus kiel über die ästhetik von elmshorn und die vergänglichkeit von uelzen philosophiert, dann kam kevin mit seinem multi-instumentalisten, höflich und unaufgeregt..."danke, vielen herzlichen dank" sagte er nach jedem lied, betrieb konversation und meinte dann irgendwann gegen ende zu seinem begleiter "jetzt laß uns doch mal das simon und garfunkel ding machen"...wer hat mir als gitarrenduo zum abschluß, der ganze halbe liter dann als zugabe als solointerpretation. 
ein konzert zum niederknien!!! und ansich ein guter anlaß zum biertrinken oder schlafengehen. 
ich hab noch emiliana torrini drangehängt...die ist zwar begrenzt lustig, aber musikerinnen aus island werden wohl bis in alle ewigkeit an björk gemessen werden...emilliana ist NICHT björk und my heart beats like a jungle drum ist nicht human behaviour 

Liebes Tagebuch IV

samstag 26.09.09 
noch ein paar verrückte münchener kenengelernt die nacht zuvor...wie der zufall es so wollte, ein kumpel war abgesprungen und so kam ich an eine karte für das spitzenspiel der ersten liga. 
erstmal das spitzenspiel der 2. liga - bielefeld - fcstp...13:00 im clubheim, zu dem zeitpunkt bier trinken ist schon assi ansich...ein bier mehr wegen echter enttäuschung - hotel, umziehen in neutrale kluft und nach einer mittagsmahlzeit abreise in die aok-arena; sitzplatz im "neutralen" block und ich bin ja sowieso für den besseren...in einem taktisch geprägten spiel gab es nur den erfolgreicheren verein. 
aber der volxpark ist schon beeindruckend...die klos sind zwar scheiße, das catering mangelhaft, aber die akustik beeindruckt immer wieder...wenn 40.000 pfeifen, ist das schon mächtig laut (und ich liebe ja hamburg meine perle). rechtzeitig weg, noch mucke hören...kam gerade rechtzeitig zu slightly stoopid, deren musik schwer zu beschreiben ist. vielleicht muß man einfach nur mal in san diego gewesen sein, um die stadt dort zu inhalieren, reggae, dub, dann wieder hardcore punk...was der eine dir bläst, zersägt dann der nächste...keine atempause, geschichte wird gemacht. 
die hochgepriesenen friska viljor hingegen fand ich zwar nett, saufmusik für junggesellenabschiede, aber vom hocker gehauen haben sie mich nicht. 
zum abschluß hatte ich die variante kante oder editors, hab mich dann aus faulheit für die editors entschieden, die man ja schon seit jahren als die neuen chameleons ankündigt...das sind sie nicht!!! 
immerhin spielten sie meine lieblingslider relativ schnell, so konnte ich denn doch noch zu kante...das war dann doch anders, aber nett