Mittwoch, 31. Januar 2024

BUT DIDN'T WE HAVE A NICE TIME

 DFB-Pokal 
1/4 Finale:
FCSTP - Fortuna Düsseldorf 3:4 i.E.


ich bin sauer...stinkesauer.
gestern, so gegen mitternacht war da noch eine art von tiefer trauer, das ist mittlerweile einer schlichten wut gewichen.
nicht über das ausscheiden an sich...nicht über das aussscheiden gegen diesen gegner - nach zwei vorherigen ligapartien war ja klar, daß da keine laufkundschaft ans millerntor kommt - also mir war das klar. 
ich will es mal so formulieren - ich bin mit der gesamtsituation unzufrieden.
wenn es denn ein ligaspiel gewesen wäre, dann hätte es 2:2 ausgegangen und das hätte man dann unter "glücklich" verbuchen können, weil auch das höchst unverdient gewesen wäre, aber danach fragt ja keiner am ende.
war aber kein ligaspiel, sondern ein pokalspiel, also ein "do oder die" - martialisch gesprochen und zwar hat der pokal seine eigenen gesetze in vielerlei hinsicht, in mancherlei allerdings auch nicht. 
so genug der phrasendrescherei (naja, noch nicht ganz) 
also fangen wir an, uns abzuarbeiten an den ärgerlichkeiten des gestrigen abends.
pokalspiel heißt natürlich auch - die, die sonst nie da sind, sind mit einem mal da, viele anderes volk und nicht das beste, was hamburgs gullis zu bieten haben. 
schicker schal oder mütze reicht noch nicht, um nen "PAULIANER" zu geben...und wenn jene modischen accessoires noch  dazu strahlend weiß-braun sind und nicht braun-leicht-gelblich, dann kann man mutmaßen, daß die noch nicht soo stadionerprobt sind.
an anderen tagen find ich das vielleicht witzig, wenn da werbetexter und bachelor-aspiranten den fussballexperten geben, an solchen wie gestern dann allerdings eher nicht - das stellt meine toleranzgrenze doch arg auf die probe.
wird im übrigen auch nicht schlauer, wenn man sich geflissentlich dichtlötet. 
wie ich aus eigener erfahrung berichten kann, ist erhöhter alkoholkonsum nicht gerade objektivitätsfördernd - und bei manchen befördert es zudem den glauben, man wäre ja hier unter den tacitus-schen germanen und könnte ungehindert seine niedrigen instinkte ausleben, weil das hier ja alle machen.
nee...es ist (mittlerweile) tatsächlich sowas wie eine gewisse KULTUR eingekehrt ins weite eckig (das stadion hat ja keine RUNDS!!!) 
also nochmal bitte für einige der deppen, die sich vielleicht mal wieder ins stadion und in MY HOUSE verirren sollten:
man pfeift seine mannschaft nicht aus, auch wenn einem das getue da unten auf dem rasen grad fürchterlich auf den sack geht!
man trinkt sein getränk - vorzugsweise auch bier - und benutzt es nicht dazu, bei toren seine mitstadionbesucher mit flüssigkeit zu benetzen - finden nämlich nicht alle witzig - und manch einer hat vielleicht nur eine winterjacke, die er dann am nächsten morgen wieder anziehen muss...und es reicht ja, wenn man selber ne fahne hat - die joppe muss ja nicht auch noch astralisiert riechen.
UND, wenn man sein getränk denn ausgetrunken hat, dann gibt man den becher zurück oder spendet ihn und schmeißt ihn nicht nach gegnerischen spielern oder linienrichtern oder sonst irgendwie deppert aufs feld. 
ich hatte - dies nur als einwurf - zwischendurch, da das spiel ja seine leerphasen hatte (ansich hatte es eher kurze phasen der hektischen aktivität und ansonsten VIEEEL leere) zeit für eine lustige fallstudie:
eine junge dame im bereich neben mir...wie gesagt, ich habe mittlerweile ja einen etwas anderen blick auf gewisse dinge und verhaltensmuster...vielleicht mag der eine oder die andere solcherlei putzig finden oder possierlich, ohne daß ich jetzt ins predigen kommen will - ich eher nicht...bis zu einem gewissen grad ja vielleicht, irgendwann dann nicht mehr.
die dame (sehr weiß-braune mütze!) war doch sehr lustig und wie man denn so ist in lustiger runde, auch dem bier sehr zugeneigt...spannend zu sehen, wie dann das lustige dann iegendwann im fluss der gallonen langsam kippte...erst wurde es sehr lustig, also unangenehm laut-heiter, dann, als die ersten tore fielen, erreichte es so langsam die hysterische phase, wo's denn also nur noch laut war, übertrieben heiter und quakig-pöbelnd, wo die fähigkeit zur sinnvollen artikulation denn schon deutlich nachließ - um dann, als der alkohol seine wirkung getan hatte und die keule kam, in eine phase der stille umzuschlagen...da ging das letzte bier denn mal nicht mehr so fluffig die kehle runter, sondern bereitete schon arge schluckschwierigkeiten und auch das vorherige überschwängliche kettenrauchen ließ merklich nach, einfach weil die koordination - zigarette aus packung nehmen, mund finden, feuerzeug finden, anzünden - doch schon arge probleme bereitete. 
"ich hab mir morgen extra frei genommen" hatte sie verkündet - na hoffentlich bist du gut nach hause gekommen und hoffentlich war's heut morgen-mittag nicht arg so dolle - ich für meinen teil bin froh, heut morgen mit klarem kopf aufgewacht zu sein, mit reicht der niederlagen-kater vollkommen als haustier. 
eine niederlage im übrigen und das ist es ja, was mich so sauer macht - die vollkommen verdient war und noch dazu selbst fahrlässig herbeigeführt. 
jajaja, meckert alle auf den schiri und seinen assi - den besten tag hatten sie nicht, aber was sie falsch oder nicht gesehen hatten, war nicht spielentscheidend. 
spielentscheidend waren in erster linie wir SELBST und unsere fehler.
das beginnt schon mit dem anfang...ja, der pokal hat seine eigenen gesetze und eines davon ist es, daß es neben der liga- auch eine pokalmannschaft gibt - ABER, lieber herr hürzeler, das hier ist das viertelfinale und der gegner nicht gemania sprockhövel - hier gings denn doch sportlich um einiges und um kohle GANZ VIEL und es ist ja nicht so, daß wie die nicht nötig hätten! 
da schick ich denn - mit verlaub - meine besten pferde, die ich im stall habe, auf die rennbahn und nicht die flämischen kaltblüter!
jajaja, mein spiel ist ein taktisches, das beherrschen alle spieler im schlaf oder unter der dusche - mag ja alles richtig sein, aber in solch einer partie noch viel mehr als in anderen entscheidet auch die art, WIE die einzelnen akteure das spiel spielen - vulgo auch INDIVIDUELLE KLASSE genannt - und es hat ja wohl seine gründe, warum in der liga regelmäßig bestimmte spieler auf dem platz stehen und nicht diejenigen, die gestern aufgelaufen sind. 
als da wären die herren SAAD, SALIAKAS und VASILJ.
ein fehler, den der FABI nach ersten vollkommen verfumfeiten hälfte korrigieren musste, was natürlich weitreichende folgen hatte...denn normalerweise 
hast du mit den zwei akteuren (saad und saliakas) und den herren treu-dapo zwei gleichwertige achsen, so ging alles im ersten durchgang nur über eine seite, was zur folge hatte, daß der dapo schon rechtschaffen müde war und immer mehr zum ausfall wurde, je länger das spiel dauerte - also hattest du wieder nur eine seite (nämlich jetzt die treu-saad-achse) und hattest dann auch nicht mehr den herrn AMENYIDO, den du hättest für dapo bringen können, denn der war ja schon draußen - also war nur noch der herr sinani da, der in der ganzen saison bisher überhaupt kein faktor gewesen war, wohl aus gutem grund (gut, daß er irgendwie zum späten 2:2 aufgelegt hat, buchen wir mal unter "glückliches händchen" des trainers - ich kann mir schwerlich vorstellen, daß das IRGENDWIE der plan gewesen war) 
natürlich bin ich ein elender klugscheißer, wenn ich sage, daß ich vor dem spiel meinte, hoffentlich lässt er heut nicht den BURCHERT spielen und es liegt mir auch fern, ihm die ganze schuld in die schuhe zu schieben, schließlich hat er einen (sauschlecht getretenen) elfmeter pariert - aber DASS wir ins elfmeterschießen mussten, hatten wir auch seinen zwei patzern zu verdanken, die zu den zwei gegentoren geführt hatten - und ich lehne mich mal ganz weit aus dem fenster, den zweiten ball, den er vor dem 1:2 hat prallen lassen, hätte VASILJ gehabt oder zur seite abgelenkt.
und wir wollen nicht von seiner unsäglichen spieleröffnung reden...war das so abgesprochen oder trainiert - wenn ja, war das ganz grober unfug.
verteidigung leicht gemacht: ich nehme den ball am fuss, trabe damit bis fast zur mittellinie (was die düsseldorfer willig geschehen ließen), um dem gegner die gelegenheit zu geben, sich noch rasch die fußnägel zu lackieren oder ein paar schnittchen zu schmieren, sich dann gemütlich zu ihren positionen zu begeben.
dann stehen also 21 recken in einer spielhälfte, es ist richtig schön eng und dicht - ansich hätte herr burchert dann wieder umdrehen müssen, um das ansich gewohnte-wahl-mets-gedaddel zu beginnen - stattdessen kam dann meist der lange huf ins halbfeld, auf irgendeinen unserer bestens zugedeckten akteure, in der stillen hoffnung, er möge doch ein kopfballduell gewinnen und dann mit dem wenigen platz, den er noch hatte, etwas gescheites anfangen. 
vielleicht MUSSTE der gute sascha aber auch so agieren, weil nämlich die herren wahl und mets den ball gar nicht haben wollten, was ich mir gut vorstellen kann, denn irgendwie war auf dem platz kein agressive leader.
ich mein trotz allem...das da war fortuna düsseldorf - die hatten wir grade drei tage vorher im eigenen stadion 2:1 geschlagen (!) - da könnte man doch ansich mit ziemlich dicken eiern auflaufen, aber auf'm platz standen da doch eher die bereits erwähnten kicker von germania sprockhövel, die schwer beeindruckt im bernabeu gegen real madrid anzutreten hatten, weil sie das bei nem uefa-preisausschreiben gewonnen hatten.
die körpersprache der ganzen mannschaft war von anfang an entsetzlich und so vollkommen unerklärlich gar nicht selbstbewußt und so war auch das ganze auftreten auf'm platz - bestes beispiel ein herr HARTEL (nicht-fussballgott, sondern seit gestern wieder ein ganz normaler durchschnittskicker mit viel glück bisher - und wenig verstand), der noch am sonnabend nach seinem treffer provozierend in den düsseldorfer fanblock gelaufen war und am gestrigen abend nur wie ein schlechter schatten seiner selbst agierte - nix mit leichtigkeit, anflügen von genie.
bezeichnend, daß er es war, der die größte und fast einzige echte tochchance der unsrigen kläglich vergab und einen ball in die wolken drosch, den er an normalen tagen locker versenkt hätte. 
bezeichnend auch, daß er es war - den man sich als deckel-drauf-macher auserkoren hatte, der dann den fünften elfmeter gleich zweimal verschoss. 
daß er zweimal ran durfte, war dem umstand zu verdanken, daß der düsseldorfer keeper nicht mit einem fuss auf der linie gestanden hatte - aber hartels erster versuch war eine bessere rückgabe gewesen, die der torhüter auch gehabt hätte, wenn er an der linie angepflockt gewesen wäre.
und der zweite versuch...war von meinem platz aus wunderbar zu sehen: herr KASTENMEIER stand bewusst zwei schritte zu weit links und bot dem herrn hartel die rechte ecke an, der das geschenk auf denkbar schlechteste weise annahm.
damit ist - im groben die geschichte des spiels erzählt...bedauerlich, daß sich das leiden so lange hinzog - ansich hätten wir schon nach 90 minuten vollkommen verdient ausgeschieden sein sollen...die zwei ausgleiche waren sicher nicht dem bedingungslosen willen der mannschaft geschuldet, den sie quasi das ganze spiel über fast vollkommen vermissen ließ, sondern eher dem general zufall.
das ganze spiel über erreichte KEINER auch nur annähernd seine normalform, wenn wir mal den herren TREU ausnehmen, der quasi als einziger immer den ball haben wollte und sich auf seiner jeweiligen seite komplett aufrieb.
was sonst noch...
wenn ich sagte, verdient gewonnen, meine ich damit nicht, daß ich den sieg den düsseldorfern gönne - das ist immer noch eine verröslerte schauspielertruppe und der mann mit den meisten rasenkontakten, war sicher der rotbeschuhte sieger im matthias-reim-gedächtnispokal aus der medizinischen abteilung der düsseldorfer. 
ich sag mal, der einzige, der echt was hatte, war herr IYOHA, der schon nach neun minuten verletzungsbedingt rausmusste - was düsseldorf nicht zum nachteil gereichte, denn herr UCHINO, der für ihn kam, machte ein bockstarkes spiel. 
gefühlt jede minute lag irgendwo ein eichengleich gefällter rheinländer auf dem boden, woraufhin dann zwei weitere den schiri bedrängten und über irgendwas meckerten - wenn der pfeifenmann JEDE "verletzungsunterbrechung" hätte nachspielen lassen, wären wir jetzt, wo ich das schreibe, wahrscheinlich immer noch in der 2. hälfte der verlängerung! 
auf unsriger seite schrub ich ja bereits, daß der zweite anzug irgendwie nicht passt - herr BURCHERT strahlt keine souveränität und sicherheit aus, herr AMENYIDO gibt vielleicht einen passablen keilstürmer, aber sicher keinen herausragenden außenbahnspieler, weswegen er ja auch zumeist nur von der bank kommt. 
herr KEMLEIN, nach guten vorherigen auftritten, sah es als geboten an, sich mal ne auszeit zu gönnen - gut, in solch einem spiel, wo alle irgendwie nicht mitgetan haben, die verantwortung auf die schmalen schultern eines 19-jährigen zu schieben, wäre arg vermessen - er passte sich halt dem niwoh der anderen an. 
reden wir vielleicht noch vom sturm - was ist eigentlich mit dem retter, dem großen großen simon zoller - dem, der so kolportiere man, uns allein in die champions league hätte schiessen sollen...dem kann man wahrscheinlich eher den titel des "elbtowers des bezahlten fussballs" verleihen - ein groschengrab (wobei er wahrscheinlich etwas mehr als ein paar groschen verdienen dürfte).
herr EGGESTEIN - stark anfangen, stark nachlassen - hat zwar nochmal gegen homburg getroffen, aber in der liga seit dem 3.11. nicht mehr - er reibt sich auf, versucht lücken zu reißen, ist stets bemüht, so auch an diesem abend, wo er allerdings noch etwas unglücklicher agierte als sonst - er aber auch, dies zu seiner ehrenrettung, manchmal bis zum mittelkreis zurück musste, um sich bälle zu angeln und DA hat ein mittelstürmer ansich nur beim anstoß und maximal in der defensive was zu suchen.
 und es stellt sich die frage, WIE SCHLECHT denn herr albers sein muss, wenn er nicht mal als einwechselspieler mehr zum zuge kommt, sondern an seiner statt regelmäßig herr MAURIDIS (der ja junior genannt werden will - hieß so nicht der hund?) eingewechselt wird...bezeichnenderweise der zweite, der im elfmeterschießen nicht getroffen hatte (stellt sich mir die frage, ob die anderen nicht wollten, es sich nicht zutrauten - zuzutrauen wäre es ihnen)...
bekanntermaßen gibt es ja seit eh und je zwei länder namens brasilien - ein normales und eines, wo st. pauli seine kicker kauft...
und dann sprechen wir noch über den FABI - den mann mit dem goldhändchen, der diesmal alles - aber auch alles falsch gemacht hat und mir doch langsam ETWAS dünnhäutig wirkt - schon wieder ein gang auf die tribüne, das sollte dem mann ansich nicht passieren....und nach dieser leistung ist er wohl den nimbus des nagelsmann-tuchel-klopp-nachfolgers wohl erstmal wieder los. 
ärgerlich - alles extrem ärgerlich...
um nochmal the jam zu zitieren (aus dem song "to be someone" stammt auch der titel dieses blocks: 
"I'm now on my arse with the rest of the clowns" 
komplett im arsch - bzw aufm...nö, noch nicht ganz, wenn ich jetzt die böse unke und den kleinen katastrophisierer geben wollte. 
wir hätten da jetzt ja noch n weiteres schlüsselspiel im angebot - zufälligerweise jetzt gleich wieder am wochenende...am sonnabend gegen die mannschaft der stunde...greuther fürth - seit neun ligaspielen ungeschlagen.
ist die frage, wie wir aus dieser niederlage gestern rauskommen - der FABI will ein zeichen der stärke setzen...martialisches großsprech - die stärke musste dir jetzt nach so einer veranstalung erst mal wieder erarbeiten, könnte mir vorstellen, daß grad bei herrn hartel da einiges an selbstbewusstsein in trümmern liegt.
und vielleicht unzufriedenheit bei dem einen oder anderen - saad und saliakas, warum haben wir nicht von anfang an gespielt - ihr seht doch, es geht nicht ohne uns (kann natürlich auch leistungsfördernd sein)...die frage, warum so ein stümper wie maurides zum elferschützen wurde...das birgt unruhepotential.
das spiel gestern, das langsame klägliche sterben einer siegesserie - und kläglich meine ich nicht als metapher - hat potential für beides...
zum einen kann es wirklich eine trotzreaktion auslösen, daß alle zeigen wollen, daß sie besser sind als sie es auf DIESER veranstaltung gezeigt haben und demzufolge die fürther - naja, nicht aus dem stadion schießen, dazu sind die zu gefestigt und haben die unsrigen auch noch ZWEI schwere düsseldorf-spiele in den knochen - aber mal klar in die schranken weisen.
die alternative - und die steht leider auch im raume wäre, daß das gestrige spiel durchaus auch als neckbreaker taugen kann und wir uns dann am sonnabend vieles von dem, was wir uns mit herz und kopf aufgebaut haben in der letzten zeit, mit dem arsch einreißen.
sagt mein kleiner katatrophisierer...wie sagte meine therapeutin heute (in einem anderen zusammenhang, wir hatten nicht über fussball gesprochen):
"ihr kleiner katastrophisierer spricht...aber er muss ja nicht immer recht haben" 


Sonntag, 17. Dezember 2023

JA IS DENN HEUT SCHO WEIHNACHTEN

2. BL: 
FCSTP - SV Wehen Wiesbaden 1:1    



sollte ich mir langsam sorgen machen...oder gedanken? 
verdammte axt - die hinrunde ist fast rum und sie wollen einfach nicht verlieren, grüßen seit acht spieltagen von der tabellenspitze und stehen im viertelfinale des pokals.
ist denn nicht alles eitel sonnenschein? 
okay, suchen wir mal das haar in der suppe...
nehmen wir mal die letzten sechs spiele - was sich ja so ziemlich mit der strecke deckt, die ich nicht mehr im stadion gewesen bin...
eitel ist da irgendwie nichts so richtig...völker seht die symptome - wir haben tatsächlich, auch wenns nur ein test war, mal wieder ein spiel verloren, gegen und in braunschweig, was nun nicht zwingend sein muss.
und so rechtschaffene offenbahrungen waren in den anderen partien nicht dabei, wenn ich das mal anmerken darf - klar, musses ja auch nicht, reicht ja gewinnen, was wir gegen hannover, die rauten und osnabrück nicht haben, wobei die zweite halbzeit gegen den hsv ziemlich gruselig war und das osnabrück-spiel in gänze eine eher unerfreuliche angelegenheit.
und homburg...na gut, die haben wir dann schlussendlich kaputt gespielt
man kann der mannschaft manchmal eine gewisse lethargischkeit nicht absprechen, jedenfalls wirkt diese extreme ballkontrolle manchmal so.
und wenn der gegner denn mal fix agiert, denn kann unsere ach so feste abwehr auch mal ganz schön kippelig werden.
das alles ist natürlich meckern auf hohem niwoh, aber - man ist ja kummer gewohnt - und so tue ich mich mit "einfach mal glücklich sein" halt etwas schwer und mein kleiner pessimist und kathatrophisierer rührt halt gerne so lange im heißen brei rum, bis er kalt ist.
natürlich macht so eine erfolgsserie schon etwas nervös - hatten wir ja auch schon länger nicht mehr - was wäre denn, wie das ding wirklich durchziehen und so weitermachen...
momentan ist da kein überflieger neben uns - weder in der liga noch im pokal - aber natürlich muss man sich nicht erst mit einem anhänger des stadtrivalen unterhalten, um erzählt zu bekommen, WAS alles schiefgehen kann in so ner rückrunde, da hülft dir vielleicht auch kein wintermeister-titel nicht weiter.  
zwei punkte sinds bis platz vier, drei punkte bis platz - wenig platz zwischen überflieger und volldepp - fünf monate zeit, um viel zu gewinnen oder alles zu verkacken...wobei das eine frage ist, was denn viel oder alles ist - gewinnen oder verkacken.
wenn wir am ende vierter oder fünfter werden würden, würde ich das als verkacken ansehen wollen - ich mein, wir sind ja nicht die einzigen, die mal wieder in die erste liga wollen und will ICH das überhaupt? 
wenn ich ehrlich bin - doch ansich nicht wirklich - ich mein, schick wäre es ja mal, erste liga zu spielen, wenn der HSV eine etage unter uns verweilt, in der konstellation wäre das sicher eine extrem charmante saison.
aber ich bezweifle ja halt immer noch leise, daß wir summa summarum schon so weit sind, daß wir erste liga können, ohne wieder so eine grotten-saison zu spielen wie bei unserem letzten oberhaus-intermezzo. 
andererseits, ich werd ja auch nicht jünger, ist das vielleicht eine meiner letzten chancen, auf der gegengerade nochmals erstliga-fußball sehen zu können, wenn wir NICHT aufsteigen sollten. 
denn sicherlich wird der eine oder andere spieler nach dieser - egal, wie sie ausgeht - nicht unerfolgreichen saison auf dem wunschzettel anderer vereine stehen oder wird sich vielleicht was anderes wünschen als "nur" zweite deutsche bundesliga und realistisch betrachtet wirds (thema "durchlauferhitzer") schwer genug werden, die truppe zusammenzuhalten.
wenn da eine zahl in den raum kommt, wo dahinter sechs nullen folgen, dann is der spieler weg...und ich müsste mal eruiieren, was wir an demnächst auslaufenden verträgen haben.
und wahrscheinlich wird, selbst wenn die truppe größtenteils zusammen bleiben sollte, sie wahrscheinlich nicht nochmal so eine saison hinlegen.
rückrunde wird schon schwer genug werden, weil nun alle einmal gesehen haben, wie das hürzi-system funktioniert.
und das ist halt segen und fluch zugleich...das system ist der erste garant des erfolges, so daß du wenig abhängig bist von den leistungen einzelner akteure - jeder, der nen schlechten tag hat, ist fast ohne qualitätsverlust zu ersetzen - allerdings, WENN der gegner das system erfolgreich bespielt, kanns auch kein noch so herausragender akteur richten...und herrn NOCHSO habe wir eh nicht in unseren reihen, auch realistisch gesehen. 
ich wappne mich also schon mal mental gegen den "absturz" ins mittelfeld, der in der rückrunde kommen kann und nicht unrealistisch ist - je geringer die euphorie, desto kleiner die enttäuschung...
klassischer schutzmechanismus...
aber gut, is ja noch zeit...
was ja auch fatal ist - nach heute ist winterpause...viiieeel zeit zum nachdenken und vielleicht tut der eine oder andere spieler das ja auch in so ähnlicher form, wie ich das grad getan habe (was die eventuellen konsequenzen anbelangt)
VIELLEICHT vielleicht wäre ein dämpfer ja zum abschließ hilfreich - ich weiß es nicht - erste niederlage nach zigda spielen, tabellenführung weg und damit ein kurzer besuch auf dem hosenboden der realität...ich weiß nicht, ob ich das will, ansich hab ichs ja lieber, daß wir alle unsere gegner an die wand spielen und vom heiligen acker fegen.
und ich weiß natürlich auch nicht, ob der heutige gegner das richtige kaliber ist, um uns den gänsebraten zu versauen...
okay, schlecht spielen bei "kleinen" vereinen können wir gut, siehe den auftritt an der bremer brücke letzten sonnabend und mir würden spontan zwei herren einfallen, die besonders nix dagegen hätten, uns in die suppe zu spucken  - herr CARSTENS ist ja einer der typischen quoten-U-spieler, der es denn nicht dauerhaft in den A-kader  geschafft hatte (aber immerhin in die 3. und jetzt wieder in die 2. liga) und der KAUZ durfte ja immerhin anderthalb jahre lang den vorturner geben, bevor er im april 2019 geschasst wurde (achtung HÜRZI) - nachdem die aufstiegs-ambitionen hergeschenkt worden waren)...
solche aussagen wie "es war eine schöne zeit am millerntor, aber das ist lange her und ich denke nicht mehr daran" wage ich immer anzuzweifeln, denn die wenigsten menschen sind emotionslose bestien und auch wenn man sich als trainer wohl dran gewöhnt haben muss, bei einer zeitarbeitsfirma angestellt zu sein, würde ich vermuten, sowas macht doch was mit einem...vier schlechte spiele und dann platz SECHS und dann geschasst zu werden, glücklich machen würd mich das nicht.
a propos vier schlechte spiele - der SVWW kömmt mit drei niederlagen in folge ans millerntor, da wäre es sicherlich charmant, nicht mit einer abwärtsspirale ins neue jahr zu gehen - punkt oder ein dreier beim klassenprimus als drehpunkt würden die sicher nehmen wollen. 
insofern (ich schreib das hier schon als vorgedanken zur anstehenden partie) dürfte das wieder ein klassiker werden wie so häufig diese saison: 
zehn WW-spieler mit mittellinien-überschreitungsverbot und auf unserer seite dann wieder endlose "ballstaffetten", vulgo auch sinnentleertes ballgeschiebe genannt. 
(wenn nicht...ich lasse mich gerne überraschen UND eines besseren belehren, vielleicht wird's ja auch in vorgriff auf den jahreswechsel ein wahres rasen-feuerwerk) 
BREAK...und nu isses nach dem spiel und BÄMM
manchmal hab ich ungern recht...nein, hab ich natürlich nicht und schön wenn alles fast so kömmt, wie ich das zerdacht hab - mein kleiner katastrophisierer mag ja bestätigung, am besten noch alles VIIIIEEEL schlimmer, als ich mir das ausgedacht habe...was es in diesem fall nicht war...natürlich wäre es schöner gewesen, wenn alles anders gekommen wäre und vielleicht wäre auch alles anders gekommen, wenn...
aber gut, das leben is kein konjunktiv - natürlich begannen die wehen so, wie ich das gedacht hatte, zwei ketten im tannenbaumschema, bei der der "mittelstürmer" im mittelkreis rumturnte. 
die unsrigen begannen aber mit deutlich mehr schwung, als ich vermutet hatte, den sie allerdings nicht komplett über die 12 schweigeminuten hinüber retten konnten - vielleicht WENN das stadion gleich zu anfang wie gewohnt rabatz gemacht hätte, aber wie gesagt - leben - konjunktiv und so und es war ja nicht wie früher, vollgas geben und dann nach 15 minuten das spielen einstellen.
auffällig war allerdings eine gewisse "lässigkeit", um nicht zu sagen NACH-lässigkeit, um nicht zu meckern schlampigkeit, was man sonst vom FCSTP diese saison eher nicht kannte, wo sie doch durch die scheisse-effektivität bestachen - viel kontrolle, wenig chancen, diese nutzen.
diesmal zu anfang eher wenig geschiebe, statt dessen viel lange bälle und relativ viele chancen, aber halt leichtferig vergeben allesamt.
sicher war die art auch dem platz geschuldet - die wiese, auch wenn sie in sattem grün glänzte, hat doch scheinbar deutlich gelitten, vor allem an den rändern hoppelte der ball manchmal ziemlich abenteuerlich (herr ANGHA kann davon sicherlich ein lied pfeifen) - da sind lange bälle eher ein probates mittel, wenn sie denn ankommen. 
sind sie auch, wenn der gegner so tief steht - und im lauf des spiels, damit das mit den langen bällen noch schwieriger wird, zogen sich die wehen noch weiter zurück - die erste kette stand quasi schon kurz vor dem eigenen fünfer, die zweite am eigenen sechzehner und davor bespaßten die zwei anderen den restraum.
ein extrem einseitiges spiel - wehen fand quasi gar nicht statt, allerdings fand unsere rechte seite auch fast nicht statt....herr salmiakas durfte zwar ab und an noch mitspielen, zog dann allerdings meist nach innen oder wechselte richtung hartel, so daß der gute DAPO auf seinem flügel fast verhungerte - zog sich alles auf die TREU-SAAT-SIDE, das macht es natürlich für die gegenseite noch einfacher. 
okay, es wird also ein geduldspiel und irgendwie kam der gedanke auf - wenn, dann muss es wahrscheinlich ein standard richten...ja, können wir ja auch - aber bitte nicht SOOO...warum, verdammte axt, die idee, die ecken kurz auszuführen, die HARTEL-SAAT-VARIANTE...okay, kann man zweimal probieren, fruchtet nix, weil der elias halt kein flankengott ist (und natürlich selbst im zentrum zum nachstochern fehlt), dann - BITTE - kann man es auch wieder lassen!!!
das ist NICHT zielführend.
eine alles in allem extrem unbefriedigende erste halbzeit...ANSICH müssen wir 2:0 vorne liegen...gut, ANSICH noch kein grund, in hektik zu verfallen, denn noch is genug zeit und wir haben ja die qualität...
allerdings natürlich auch zwei negativ-beispiele, die zweite halbzeit gegen die rauten und das letzte spiel gegen osnabrück (wobei wir da ja jeweils eine führung versemmelt hatten aus der 1. hälfte).
ich für meinen teil hätte zur halbzeit gewechselt und zwar zum einen hätt ich DAPO erlöst ob seiner einsamkeit - und ich hätt den mann in der mitte ausgetauscht, der JOHANNES hatte nun wahrlich nicht seinen besten tag, wie überhaupt sein FLOW aus der anfangsphase der saison ein wenig weg zu sein scheint...
aber gut, hat der HÜRZI nicht, hat alles so gelassen, wie es war und nach knapp zwei minuten zeigte sich denn auch, warum er der coach ist und eben nicht ich...denn diesmal darf der DAPO mal mitspielen - der ball kömmt zum JOHANNES und der legt auf den herrn HARTEL ...wo du noch denkst, nun zauber da nicht digga, hau einfach drauf, was er denn schlussendlich auch tut und die murmel ins tor bringt. 
SO! - jetzt haste sie, wenn die wehen was mitnehmen wollen, müssen sie aufmachen und wir können sie dann kaputt spielen...aber ja-neee, die wehen wollten einfach nicht mitspielen, sondern machten genauso mit ihrem stiefel weiter, als wenn sie nicht in rückstand liegen würden.
UND - die unsrigen spielten jetzt wieder den good old HÜRZI-STIEFEL, ein wenig wieder weg von den ketten und immer schön brav hinten rum...grad so das kaputt spielen wörtlich nehmen, aber und da lag der feine unterschied: wo sie sonst effektiv waren, waren sie diesmal extrem schlampig - wo sie sonst auch mal einfach drauf gehauen hatten, wollten sie diesmal mit noch nem und noch nem schlenker den ball ins tor pusten - und was zu anfang noch geduldig war, wurde immer mehr arrogant und pomadig - wir liegen ja vorne, ihr müsst kommen - wir daddeln halt noch n büschn rum und warten auf eure fehler. 
neineinein...die wehen warteten auf UNSEREN fehler, wohl wissend, daß der FCSTP leider (wieso loben die eigentlich andauernd unsere abwehr, ich find die jungs manchmal beängstigend wackelig und daß wir nicht soo viele gegentore kriegen, ist auch viel dem glück und dem unvermögen der jeweiligen gegner geschuldet) auch nicht gegen fehler gefeit ist. 
nun muss man allerdings auch sagen - WENN die unsrigen denn wirklich mal draufgehauen hatten, war da auch ganz viel verzweiflung dabei und leider auch ein guter herr STRITZEL, der nicht nur lang ist, sondern sich auch noch länger machen kann. 
viertelstunde noch zu spielen, dann erhört mich der FABI endlich und nimmt den glücklosen johannes vom feld, bringt dafür den herrn MAURITIUS - ziemliche kante und das gleiche lachen wie einst herr MAZINGU, nämlich GAR KEINS...eindeutig der spieltags-pokal im grimmig gucken, was bedauerlicherweise nicht zwingend reicht für eine gute leistung aufm platz.
ich hab den herrn tatsächlich das erste mal spielen sehen und er setzt tatsächlich die st. pauli tradition der brasilianer fort, wenn wir leo mal begrenzt ausnehmen, denn ein filigraner war der bekanntlich auch nicht.
wenn der brasilianer ansich ja eher ein samba-künstler ist, kamen st. paulis männer vom zuckerhut eher aus der zwölftonmusik.
wer auch immer was in dem warum gesehen hat und den verpflichtet hat, herr MAURITIUS versteht es meisterhaft, wenn er sie denn hat, seine qualitäten zu verbergen.
(a propos - was macht eigentlich simon "muskuläre probleme" zoller so? unser hochgeheipter königstransfer!) 
kleine lehrstunde in schöner wechseln bei markus KAUZ, der schon nach ner stunde den herrn EIERTAL brachte...der durfte sich erstmal warmlaufen, um sich dann EINDEUTIG den titel "bester australier aufm platz" zu sichern. 
wie der KAUZ an der linie, den du fast gar nicht gesehen hast im unterschied zum FABI, der wohl schon böses ahnte, wie die ganze wehen-truppe und wie halt auch herr eiertal, kamte da überhaupt keine hektik auf, während bei den unsrigen doch eine gewisse ungeduld aufkam, weil da so gar nichts vorne klappen wollte.
aber wir liegen ja vorne und 1:0 is auch gewonnen - ja nee, dann aber nicht mehr...der ww-aussie zeigte unseren hartels, irvines und treus mal rasch, wie denn distanzschuss geht, auch wenn da noch alu im weg war. 
zwei minuten später aber nicht mehr und es ist erstaunlich, wie schnell und einfach das gehen kann - ausgerechnet herr CARSTENS meinte denn mal, schluss mit lustig machen zu müssen und marschierte einfach so mal durch, um mit herrn eiertal doppelten doppelpass zu spielen, der dann vollkommen humorlos vollendet.
und bopps - auf einmal ist schweigen im walde!
wie in osnabrück...schlampiger umgang mit den chancen, pomadiger überheblicher ballbesitzfussball, aber sowas von unnötig! 
also entweder das zweite oder dritte machen oder das ding wenigstens konsequent und KONZENTRIERT zu ende spielen...der sinn von diesem zeitweiligen schlafwagenfussball sollte sein, den gegner zu ermüden und nicht selbst ob des eigenen geschiebes pennen zu gehen. 
und jetzt kommen wir zu dem extremen nachteil von dieser art fussball, den wir spielen...ein systemfussball hat den vorteil, daß du ihn unabhängig von der spielerischen klasse der einzelakteure betreiben kannst und leider den immensen nachteil, daß, wenn du das system verlassen musst, du auf die klasse von einzelakteuren angewiesen bist, die du eventuell nicht hast.
ein geniestreich setzt begrifflich allein schon das vorhandensein eines genies voraus...welches wir in der form nicht haben. 
endlichendlich den herrn METTKALB bringen für dapo fünf minuten vor regulär schluss - ja, der hatte noch seine chance, wir hatten endlich mal zwei flügel, aber im nachhinein ist das alles zu wenig, dann muss vielleicht noch ein herr SAAT weichen und dafür ein herr amenido rein, weils halt mal die brechstange richten muss und nicht zu beginn der nachspielzeit rechtsverteidiger raus gegen eher defensiven mittelfeldspieler (butch kalifa ist ja eher ein achter denn ein zehner).
was auf den gegentreffer folgte, war dann ein ausbund an hilflosigkeit...wie, die spielen nicht mit und machen den ausgleich - das is doch unfair, ja isses, aber fussball is nun mal nicht zwingend fair und gerecht - oder in dem falle doch ein bisschen, denn wer so einen überheblichen stiefel spielt und so dermaßen schlampig mit seinen chancen umgeht, der hat's in letzter konsequenz nicht wirklich verdient, als sieger vom platz zu gehen.
der schiri (erfrischend unaufgeregt) hätt auch nach glatt 90 minuten abpfeifen können, die nachspielzeit verlängerte nur noch das leiden und verfestigte die gewißheit, daß DAS hier heute nix mehr wird. 
so schlichen denn nach 96 minuten ziemlich geprügelte hunde vom feld ...danke für eure unterstützung, wir wissen, wir habens verkackt!
und die fans - naja, ich habs lange nicht mehr erlebt, daß die geraden schon vor der "ehrenrunde" der mannschaft sooo LEER waren...ob die jetzt alle zum advenzkranz zu muddern mussten, wage ich mal zu bezweifeln.
da war schon viel frust auf den gesichtern, was mich erstaunen lässt, nach so einem in summe doch sehr erfolgreichen jahr und wir überwintern - wenn auch nicht als grüßaugust von der tabellenspitze - so doch auf einem aufstiegsplatz und ich wette - JEDER hätte vor der saison gesagt, platz 2 im dezember, nehm ich. 
daß es menschen immer noch kindliche freude macht "na hauptsache vor dem hsv"  - na gut, wer das braucht zur selbsterhöhung - aber ich finds doch schon etwas schräg, daß sich bei einigen anhängern doch schon ein so großes anspruchsdenken manifestiert.
klar ist ein 1:1 gegen den tabellenelften zu hause nicht das, was man unterm tannenbaum haben will und schon gar nicht so eins, aber die mannschaft jetzt so abgestraft in die ferien zu schicken, find ich schon doch etwas unverhältnismäßig. 
und sonst so...war das jetzt der hilfreiche dämpfer, den ich mir gewünscht habe - nein auch wieder falsch, ich hab nur geschrieben, er könnte vielleicht hilfreich sein und insofern war das vielleicht okay - tabellenführung ist futsch und aufbauen ist immer leichter als irgendwann die euphoriebremse treten...wer in einem loch sitzt, sollte aufhören zu graben und so isses estmal eine kleine kuhle, aus der man sicherlich leicht wieder rauskommen kann, jetzt mit einem monat pause.
aber tief genug, daß jetzt nicht die wunschzettel umgeschrieben werden müssen, isses leider auch noch nicht.
vielleicht schreibt der eine oder andere doch noch "nächste saison allianz-arena" oder "anruf von real madrid" drauf - klar, und 2026 spielen wir dann alle europa-lieg - mindestens! 
wir sprechen uns in einem monat wieder - erst heimspiel gegen F1CK, dann der düsseldorf-doppelpack (auswärts liga und halbe woche später viertelfinale pokal zu hause - extrem charmante kombination) - mal schauen, wie wir aus DER nummer rauskommen, dann kann ja alles wieder eitel sonnenschein sein oder halt auch der baum mit etwas verspätung richtig (!) brennen...pokalaus UND aufstiegsplatz weg, wenn alles richtig doof läuft. 
aber ich will nicht unken, WAS da alles für eine spirale in gang kommen kann, das mach ich dann...und ich ziehe ernsthaft in erwägung, damit ich dann was schreiben kann, das düsseldorf-pokalspiel zu meinem ersten abendspiel seit 20-weiß gar nicht mehr -2018? -  zu machen.
mal schauen...bis dahin spekulatius statt spekulationen.

 


Montag, 20. November 2023

IN UNSERER NACHBARSCHAFT

IN UNSERER NACHBARSCHAFT

Der eine oder die andere hat vielleicht schon meine Affinität für diese kleinen, 10 x 10 cm großen Messingplaketten mitbekommen, die in unsere Bürgersteige eingelassen werden. 

Ich nutze meine Spaziergänge, um zu versuchen, alle Stolpersteine in Hamburg zu fotografieren (wenn ich anderswo unterwegs bin, schaue ich auch dort, ob es welche gibt).

Stolpersteine, ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig - es gibt sie seit 1995, seit 2000 mit offizieller Billigung in inzwischen 1248 Kommunen in Deutschland, in 21 Ländern Europas, inzwischen über 70.000.

In Hamburg wurde der erste Stolperstein 2002 verlegt, inzwischen sind es 6465 in der ganzen Stadt. 

So richtig bekannt ist immer noch nicht, was diese Dinger eigentlich sollen, wie ich aus Bemerkungen und Fragen erfahren konnte.

"Ach, das sind die Dinger, wo die Juden gewohnt haben” - fast richtig.

“Was muss man denn getan haben, um so einen Stolperstein zu bekommen?"  - Naja, ansich nicht viel, genau genommen nichts.

Ein Stolperstein liegt vor dem letzten Wohnort eines Menschen, der unter der NS-Herrschaft verfolgt, entrechtet, verhaftet, ermordet, in den Selbstmord getrieben oder aus dem Land vertrieben wurde. 

Natürlich sind darunter viele ehemalige jüdische Mitbewohner, aber auch ganz andere: Widerstandskämpfer, ehemalige Politiker und Gewerkschafter, Sinti und Roma, Zeugen Jehovas, Zwangsarbeiter, Menschen mit Behinderungen, Homosexuelle, sogenannte “Gewohnheitsverbrecher” und auch sogenannte “Asoziale”, also Obdachlose, Bettler und auch Alkoholiker, das reichte, um in ein KZ eingewiesen zu werden. 

Traditionell sind die Stolpersteine in innerstädtischen Stadtteilen wesentlich stärker vertreten als in den “Randbezirken”, einfach weil die Neustadt und Eimsbüttel traditionelle jüdische Wohngegenden waren und weil auch die ehemaligen Arbeiterviertel eher im innerstädtischen Bereich angesiedelt waren.  

Einige Patienten und Angestellte haben schon angemerkt, daß hier in der Nähe auch ganz viele liegen (die mal wieder geputzt werden müssten - das wäre doch ne prima Aufgabe im Rahmen der Arbeitstherapie, oder?).

Genau genommen sind es zu diesem Zeitpunkt 38 Steine, die in der Straße Kurzer Kamp vor Hausnummer 6 liegen.

Demnächst werden es 40 sein, und ansich ist das korrekterweise schon nicht mehr Hummelsbüttel, sondern der Nachbarstadtteil Fuhlsbüttel - die Straße Kurzer Kamp ist quasi die Grenze. 

Trotzdem, weil sich die Straße in unmittelbarer Nähe zum STZ befindet, will ich kurz etwas über die Geschichte des Gebäudes und seiner ehemaligen Bewohner erzählen.


KURZER KAMP 6  


Dort befand sich seit 1931 das von der Vaterstädtischen Stiftung betriebene Mendelson-Israel Stift. 

Die Vaterstädtische Stiftung war von jüdischen und christlichen Hamburger Kaufleuten gegründet worden, mit dem Ziel, ältere Mitbürger, vornehmlich Witwen, mit preiswertem Wohnraum zu versorgen. 

Das Stift am Kurzen Kamp entstand durch die testamentarischen Zuwendungen der jüdischen Kaufleute Theodor Mendelson und des Ehepaars Dr. Philipp und Henriette Israel und hatte 25 Ferienwohnungen, die für ältere Damen, egal welcher Konfession, bestimmt waren.

Ab 1938 wurden alle Stiftungen arisiert, d.h. die jüdischen Mitglieder wurden als Mitglieder ausgeschlossen und ab Februar 1939 verloren die jüdischen Bewohner der meisten Stifte ihre Wohnberechtigung.

Die 13 Wohnstifte in Hamburg, die für jüdische Bürger reserviert gewesen waren, wurden komplett für Deutsche reserviert und insgesamt nur drei Stiftsgebäude verblieben in jüdischer Verwaltung.

Das Wohlwill-Stift in der Kielortallee, das Brunn-Stift in der Frickestraße und das Haus im Kurzen Kamp, wo die Wohnungen bald doppelt oder dreifach belegt waren, denn ab 1939 durfte jeder Vermieter einem jüdischen Bewohner in seinem Haus ohne Angabe von Gründen die Wohnung kündigen; jüdische Grundbesitzer wurden nach und nach gezwungen, ihre Immobilien zu verkaufen, so daß nach und nach bis auf wenige Ausnahmen die jüdischen Bürger gezwungen waren, in eines der 80 sogenannten Judenhäuser zu ziehen, zu denen auch die drei Stiftsgebäude zählten.

Ab dem 25. Oktober 1941 begannen in Hamburg die Deportationen der jüdischen Mitbürger in die Ghettos und Vernichtungslager.

Von den Deportierten aus dem Mendelson-Israel-Stift hat keiner überlebt.


Die namentlich bekannten Opfer:


Dr. Julius Adam,                   

geboren am 22.8.1862 in Lissa / Posen, Arzt für Allgemeinmedizin 

am 19.7.1942 nach Theresienstadt deportiert, dort am 25.10.42 angeblich an Altersschwäche gestorben

Johanna Hinda Appel, geborene Freymann

geboren am 15.01.1867 in Königsberg, verwitwet 

am 19.07.1942 nach Theresienstadt deportiert, am 21.09.42 nach Treblinka deportiert und dort bei der Ankunft ermordet. 

Sara Bromberger, 

geboren am 24.05.1885 in Hamburg, Buchhalterin

am 6.12.1941 nach Riga deportiert und dort bei der Ankunft ermordet

Friederike Davidsohn, 

geboren am 18.09.1891 in Bromberg, Verkäuferin, 

Nach mehreren Aufenthalten in der Staatskrankenanstalt Friedrichsberg wegen Shizophrenie wurde sie 1935 entlassen und kam an den kurzen Kamp in die Obhut ihrer Mutter

am 19.7.1942 nach Theresienstadt deportiert, am 23.1.1943 weiter deportiert nach Auschwitz und dort bei der Ankunft ermordet 

Margarethe Davidsohn, geborene Sachs, 

geboren am 18.11.1867 in Breslau, verwitwet, Friederikes Mutter

am 19.7.1942 nach Theresienstadt deportiert, dort am 6.8.42 verstorben, 

angeblich an Lungenentzündung 

Gertrud Embden, 

geboren am 27.05.1876 in Hamburg, Fürsorgerin, 

sollte am 19.07.42 nach Theresienstadt deportiert werden, vergiftete sich am 14.07.42 durch die Einnahme von Schlaftabletten, am 15.7.42 verstorben

Katharina Embden, Gertruds Schwester

geboren am 06.12.1877 in Hamburg 

ging am 14.07.1942 gemeinsam mit ihrer Schwester in den Tod, verstarb noch am gleichen Tag

Katharina Falk, geborene Zerkowitz

geboren am 03.06.1862 in Wien, 1910 geschieden, Friseuse 

am 19.7.1942 nach Theresienstadt deportiert, am 23.01.1943 dort angeblich an Altersschwäche gestorben  

Auguste Friedburg, 

geboren am 08.07.1879 in Hamburg, Fotografin, technische Assistentin

am 19.07.1942 nach Theresienstadt deportiert, dort am 20.03.1943 an den Folgen eines Schlaganfalls gestorben, den sie vor der Deportation erlitten hatte

Jenny Friedemann, geborene Daniel

geboren am 21.02.1868 in Berlin, verwitwet

am 19.07.1942 nach Theresienstadt deportiert, dort am 6.12.1942 an einem Darmkatarrh gestorben

Mary Halberstadt, geborene Horneburg, verwitwet, 

Schwester von Clara und Anita Horneburg

geboren am 05.06.1862 in New York

am 15.07.1942 nach Theresienstadt deportiert, am 30.04.1944 an Altersschwäche gestorben

Emily Heckscher, geborene Löwenthal, verwitwet, Kauffrau

geboren am 15.12.1865 in Hamburg

Selbstmord durch Gift vor der Deportation nach Riga am 6.12.1941

Käthe Heckscher, Tochter von Emily, Privatlehrerin

Selbstmordversuch durch Gift vor der Deportation nach Riga am 6.12.1941, Tags darauf gestorben

Betty Hirsch, 

geboren am 25.10.1876 in Altona, Nachhilfelehrerin

am 19.7.1942 nach Theresienstadt deportiert, dort am 25.9.1942 an “Marasmus-Altersschwäche” gestorben 

Hanna Hirsch, geborene Levy

geboren am 25.12.1863 in Altona

deportiert am 19.7.1942 nach Theresienstadt, dort am 9.4.1943 gestorben, Todesursache unbekannt 

Regine Hirschfeld, geborene Kohn

geboren am 29.8.1867 in Templin, verwitwet

am 19.7.1942 nach Theresienstadt deportiert, dort am 29.7.1942 verstorben, Todesursache unbekannt

Anita Garibaldi Horneburg, Antiquitätenhändlerin

geboren am 23.03.1874 in Hamburg

am 15.07.1942 nach Theresienstadt deportiert, am 15.05.1944 weiter nach Auschwitz deportiert und dort bei der Ankunft ermordet

Clara Horneburg, Putzmacherin

geboren am 23.02.1871 in Hamburg

am 15.07.1942 nach Theresienstadt deportiert, nahm sich dort am 26.10.1942 durch Vergiftung das Leben

Emma Israel, ledig

geboren am 11.7.1873 in Hamburg,

am 19.7.1942 nach Theresienstadt deportiert, dort am 17.12.1942 gestorben, Todesursache unbekannt

Franziska Koopmann, Tochter von Jenny 

geboren am 31.10.1888 in Hamburg

am 6.12.1941 nach Riga deportiert und dort bei der Ankunft ermordet

Jenny Koopmann, geborene Levy 

geboren am 5.11.1860 in Randers, Dänemark, verwitwet

am 19.7.1942 nach Theresienstadt deportiert, am 21.9.1942 weiter nach Treblinka deportiert und dort bei der Ankunft ermordet 

Martha Kurzynski, ledig

geboren am 2.8.1870 in Löbau,

am 19.7.1942 nach Theresienstadt deportiert, dort am 15.5.1943 an Entkräftung gestorben

Laura Levy, ledig

geboren am 24.5.1873 in Hamburg, kaufmännische Angestellte

am 19.7.1942 nach Theresienstadt deportiert, weiter deportiert am 21.9.1942 nach Treblinka und dort bei der Ankunft ermordet

Chaile Charlotte Lippstadt, geborene Engel 

geboren am 20.5.1873 in Hamburg, verwitwet

am 19.7.1942 nach Theresienstadt deportiert, weiter deportiert am 

21.9.1942 nach Treblinka und dort bei der Ankunft ermordet 

Isidor Mendelsohn, Bruder von Celine Reincke

geboren am 10.2.1869 in Altona, Versicherungsmakler, verwitwet

am 19.7.1942 nach Theresienstadt deportiert, weiter deportiert am 

21.9.1942 nach Treblinka und dort bei der Ankunft ermordet 

Balbine Meyer, geborene Strelitz, verwitwet

geboren am 5.6.1871 in Schublin, Posen, verwitwet

am 19.7.1942 nach Theresienstadt deportiert, weiter deportiert am 

21.9.1942 nach Treblinka und dort bei der Ankunft ermordet

Helene Adele Meyer, Schwester von Ida Meyer

geboren am 5.11.1878 in Hamburg, selbstständige Kauffrau

am 6.12.1941 nach Riga deportiert und bei der Ankunft ermordet

Ida Meyer, ledig 

geboren am 5.3.1869 in Hamburg, selbstständige Kauffrau

am 6.12.1941 nach Riga deportiert und dort bei der Ankunft ermordet

Ella Rosa Nauen, geborene Goldschmidt, verwitwet

geboren am 21.12.1870 in Hamburg 

am 19.7.1942 nach Theresienstadt deportiert, dort am 9.10.1942 nach einer Schenkelhalsfraktur, Darmkatarrh und Herzmuskelentartung an

“allgemeiner Schwäche Cachexia (Auszehrung) gestorben

Celine Reincke, geborene Mendelsohn, Schwester von Isidor 

Mendelsohn, verwitwet 

geboren am 12.9.1875 in Altona 

am 19.7.1942 nach Theresienstadt deportiert, weiter deportiert am 15.5.1944 nach Auschwitz und dort bei der Ankunft ermordet

Friederike Rothenburg, ledig

geboren am 15.10.1869 in Hamburg, ohne Beruf

am 19.07.1942 nach Theresienstadt deportiert, dort am 18.11.1942 angeblich an Enteritis Darmkatarrh gestorben. 

Benny Salomon, Ehemann von Elsa Salomon 

geboren am 5.1.1875 in Hamburg, selbstständiger Kaufmann

am 8.11.1941 ins Ghetto Minsk deportiert und dort zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet

Elsa Salomon, geborene Riess, Ehefrau von Benny Salomon

geboren am 10.9.1877 in Hamburg

am 8.11.1941 ins Ghetto Minsk deportiert und dort zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet 

Martha Rosa Schlesinger, geborene Schönwald, geschieden

geboren am 5.3.1873 in Kassel, Sekretärin 

am 19.7.1942 nach Theresienstadt deportiert, weiter deportiert am 

21.9.1942 nach Treblinka und dort bei der Ankunft ermordet

Louis Stiefel, Ehemann von Sophie Stiefel

geboren am 29.12.1874 in Hamburg, Papiergroßhändler

am 11.7.1942 nach Auschwitz deportiert und dort bei der Ankunft ermordet

Sophie Stiefel, geborene Wulf, Ehefrau von Louis Stiefel

geboren am 24.6.1890 in Hamburg

am 11.7.1942 nach Auschwitz deportiert und dort bei der Ankunft ermordet

Louise Strelitz, ledig

geboren am 7.2.1872 in Hamburg, Frisörin

am 15.7.1942 nach Theresienstadt deportiert, dort am 20.12.1942 angeblich an Bauchtyphus gestorben

Eugenie Hanna Zimmermann, geborene Isaacs, verwitwet

geboren am 27.10.1873 in Hamburg, selbstständige Kauffrau

am 19.7.1942 nach Theresienstadt deportiert, dort am 16.4.1945 verstorben, Todesursache unbekannt




Die zwei neuen Steine, am 8.4.2023 verlegt 





HELGA MEYER


Hummelsbüttel selber, der Stadtteil, in dem sich das STZ befindet, hat genau einen einzigen Stolperstein aufzuweisen.

Dieser wurde zum Gedenken an Helga Meyer verlegt. 

Helga wurde am 3.10.1918 in Bremen geboren.
Wann genau ihre Eltern nach Hamburg oder Umgebung zogen, ist nicht genau bekannt, jedenfalls wohnten sie mit Helga und ihrer älteren Schwester seit 1936 im Siegstück 3 in dem Dorf Hummelsbüttel (das erst 1938 zu Hamburg kam).

Helga war mit acht Jahren schwer gestürzt, in Folge davon konnte sie nur mit Mühe gehen 

und hatte Sprachschwierigkeiten.

Lesen hatte sie allerdings in den zwei Jahren, die sie die Volksschule besuchte, gelernt.

Belegt ist, daß sie 1930 zur Behandlung im Klinikum Eppendorf war und in die sogenannte “Krüppelanstalt” Alte Eichen aufgenommen wurde, allerdings konnte sich ihr Gesundheitszustand nicht verbessern. 

Am 22.9.1941 wurde sie in die Alsterdorfer Anstalten eingewiesen.

Ihr Zustand wurde beschrieben als vollkommen hilflos, sie mußte gewaschen, angekleidet und gefüttert werden. Sie sei, so die Akte, geduldig, verträglich, dankbar und von heiterem Gemüt gewesen. 

Nach den schweren Bombenangriffen auf Hamburg bat der Anstaltsleiter, Pastor Friedrich Lensch, die beschädigte Anstalt teilweise zu evakuieren, da 750 Bewohner obdachlos geworden sein. 

So verließen Anfang August 1943 vier Transporte Alsterdorf, darunter auch ein Transport am 16.8. mit 228 Mädchen und Frauen mit Ziel Richtung Wien, darunter auch Helga Meyer. 

Helgas Mutter versuchte, durch Briefe und Pakete, auch durch Geldsendungen, Kontakt zu ihrer Tochter zu halten - es ist nicht bekannt, ob diese Post die junge Frau je erreicht hat.

Im März 1944 teilte Dr. Hans Bertha, Facharzt des Euthanasieprogramms, Helgas Eltern mit, ihre Tochter sei infolge Lähmung bettlägerig.

Im Juni erhielten die Eltern die Nachricht, Helgas Lungen seien angegriffen und ihr Gesundheitszustand habe sich verschlechtert. 

Im September erhielt Helgas Mutter die Nachricht, ihre Tochter sei am 11.9.1944 an einer rapide fortschreitenden Lungentuberkulose gestorben und ihr Leichnam sei in Wien eingeäschert worden.

Lungen-TBC war eine der häufigst angegebenen Todesursachen, um einen gewaltsamen Tod zu verschleiern.

Die Heil- und Pflegeanstalt Am Steinhof in Wien war berüchtigt und hatte wenig mit einer Klinik gemein - die Patienten litten unter Unterernährung, mangelnder Behandlung, Verwahrlosung oder wurden mittels gezielter Überdosierung von Medikamenten ermordet. 

Es wird von Überlebenden berichtet, daß die Patienten sich teilweise nur von Kartoffelschalen ernährt hätten.

Von den 228 aus Alsterdorf verlegten Patientinnen überlebten insgesamt 196 den Aufenthalt bis zum Kriegsende nicht. 



                                                                                      Bernd C.